29. 04. 2007
DAKfCBNF-Tagung am 28. April in Ebermannstadt (Rückblick)
Am 28. April 2007 fand in Ebermannstadt (Franken) die Frühjahrstagung des Deutschen Arbeitskreises für CB- und Notfunk e.V. (DAKfCBNF) statt.
An der Veranstaltung nahmen 21 Delegierte aus vier Mitgliedsvereinigungen teil. Wie schon im vergangenen Jahr durften Delegierte und Gäste an der Tagung nur mit einem Zutrittsausweis teilnehmen, der Wochen vorher beim DAKfCBNF beantragt werden musste.
Als Gast war u.a. Dipl.-Ing. Wolfgang Schnorrenberg von der Firma Alan Electronics (Albrecht) erschienen.
Dem Journalisten Alexander Eisele (rpa Radio) und seiner Frau wurde die Teilnahme an der Veranstaltung verwehrt, weil sie sich nicht rechtzeitig angemeldet hatten. (Siehe dazu die Anmerkung am Schluss dieses Beitrags.)
Die Firma Alan Electronics hat beschlossen, Mitglied im DAKfCBNF zu werden. Das Unternehmen will damit vermehrt den Kontakt zu den Anwendern suchen. Bereits in den neunziger Jahren war die damalige Firma Albrecht (die inzwischen in der Firma Alan aufgegangen ist) zusammen mit weiteren Industrievertretern Mitglied im DAKfCBNF.
Auf breite Zustimmung der Delegierten stieß der Beschluss des Vorstands, ein (Zitat:) "Wiederaufleben der Mitgliedschaft" des DAKfCBNF in der ECBF anzustreben (Anmerkung der Red.: gemeint ist die "ECBF Warschau" unter Enrico Campagnoli). Es soll bei Campagnoli angefragt werden, unter welchen Bedingungen dies möglich sei. Auf die Frage eines Delegierten, ob ein Land durch mehrere Vereinigungen in der ECBF vertreten sein könnte, antwortete Ahne, die Satzung der ECBF würde dem nicht entgegen stehen. Der jährliche ECBFMitgliedsbeitrag würde ca. 50 Dollar betragen.
Scharfe Kritik an der DAKfCBNF-Homepage äußerte der Delegierte Udo Knoop. Die Homepage sei ein "Bilderrätsel" - es lasse sich daraus nicht ersehen, wer der DAKfCBNF sei, worin seine Aufgaben bestünden und welches seine Mitglieder seien.
Wolfgang Schnorrenberg berichtete, dass es in der EU Bestrebungen gibt, auch die Empfänger-Empfindlichkeit von Funkgeräten zu normen. Solche Normen für die Empfänger-Empfindlichkeit existieren bereits - deren Einhaltung ist jedoch freiwillig. Wenn die Einhaltung zur Pflicht werde, dann würden sich die CB-Funkgeräte um etwa 40 bis 60 Prozent verteuern. Niedrigpreisige Geräte (wie z.B: das Albrecht AE 4200) könnten überhaupt nicht mehr angeboten werden; SSB-Geräte wären zu einem akzeptablen Preis nicht mehr zu produzieren.
Die AFD hatte drei Anträge gestellt, bei denen es um die Freigabe von zwei zusätzlichen Kanälen für Gateways im Bereich der CB-Kanäle 1 bis 40 und die Zulassung des Anschlusses externer Antennen an PMR446- und "Freenet"-Geräte ging. Diese Anträge wurden von den Delegierten einstimmig angenommen.
Zur Zulassung externer Antenne an PMR446- und "Freenet"-Geräten merkte Wolfgang Schnorrenberg an, dass es dazu bereits einen Vorstoß der Firmen Alan und Stabo bei der Bundesnetzagentur gegeben habe. Die Bundesnetzagentur sei grundsätzlich nicht abgeneigt, externe Antennen an solchen Geräten zuzulassen. Sie hat jedoch Bedenken, sämtliche Antennenarten freizugeben. Die Behörde befürchtet Missbräuche wie zum Beispiel bei WLAN-Anlagen, bei denen mitunter Richtantennen mit erheblichem Gewinn verwendet werden. Denkbar wäre eine Lösung, bei der der Hersteller eines PMR446- bzw. Freenet-Gerätes in den produktbegleitenden Unterlagen explizit angibt, welche externen Antennen an das betreffende Gerät angeschlossen werden dürfen.
Das AFD-Mitglied Bernd Böhle wurde mit 20 Ja-Stimmen zum neuen Vorsitzenden des DAKfCBNF gewählt (Böhle selbst enthielt sich der Stimme). Bernd Böhle war bisher in der CB-Vereinsszene weitgehend unbekannt. Der gelernte Elektromechaniker hat sich in zahlreichen Seminaren fortgebildet und ist heute bei einem großen deutschen Unternehmen im Bereich der elektronischen Anwendungstechnik tätig. Böhle betreibt seit vielen Jahren Hobbyfunk und ist seit 2005 Mitglied der AFD.
Der von einigen Teilnehmern erwartete Bundeswirtschaftminister Glos war zur DAKfCBNF-Tagung nicht erschienen. Der Minister hatte bereits im Vorfeld mitteilen lassen, dass er im ersten Halbjahr 2007 keinen Termin frei hat. Als "Ersatz" sollte die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär erscheinen. Auch Frau Bär sagte ab, weil sie in Würzburg an einem Treffen mit dem österreichischen Wirtschaftsminister teilnahm. Sie übersandte ein Grußwort, in dem sie unter anderem auf die Aufgabe des DAKfCBNF als "Schnittstelle" hinwies.
Die nächste Tagung des DAKfCBNF soll am 24. November 2007 anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Vereins im Raum Haßfurt stattfinden. Der DAKfCBNF hofft, Minister Glos für diese Veranstaltung zu gewinnen. Glos soll dort auch die Preisverleihung für die bisher weitgehend unbekannte Aktion "Funker helfen im Straßenverkehr" vornehmen.
- wolf -
Anmerkung:
Dieser Bericht ist nicht vollständig, weil der Autor nicht während der gesamten Tagung anwesend war.
Die Berichterstattung über die DAKfCBNF-Tagung wurde vor Ort massiv behindert: Dem Journalisten Alexander Eisele und seiner Frau wurde vom DAKfCBNF-Ehrenvorsitzenden Franz Ahne der Rauswurf angedroht für den Fall, dass sie am "offiziellen" Teil der Tagung teilnehmen würden (beide hatten sich nicht formal an die Anmeldeprozedur des Vereins gehalten). Eine Teilnahme der beiden wäre sowohl räumlich als auch "sicherheitstechnisch" problemlos möglich gewesen, denn es standen genügend leere Plätze im Saal zur Verfügung und der "ranghohe politische Gast", der als Vorwand für die vorherige "Sicherheitsüberprüfung" diente, hatte abgesagt.
Auch hatte der DAKfCBNF vorab zu verstehen gegeben, dass er die Berichterstattung über die Tagung "exklusiv vergeben" habe. Eine solche "Exklusiv-Vergabe" bedeutet stets auch eine Einschränkung der Arbeit anderer, freier Presseorgane. Dies lässt den Eindruck entstehen, dass der Verein eine freie und unabhängige Berichterstattung über diese Veranstaltung nicht wünscht.
Das Funkmagazin ist an einen solchen "Exklusiv-Vertrag", den ein Verein angeblich mit einem anderen Presseorgan geschlossen hat, nicht gebunden. Wir beschränken unsere Berichterstattung in diesem Falle jedoch auf Kernpunkte, von denen wir meinen, dass sie für die Öffentlichkeit von Interesse sind.
Wer weitergehende Informationen zu der Tagung haben möchte, der wende sich bitte direkt an den DAKfCBNF. Die Kontaktdaten des Vereins sind unter www.dakfcbnf.org/I.html zu finden.
© FUNKMAGAZIN
www.meinrufzeichen.de
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