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25. 03. 2007

Uneinigkeit über Handy-Verbote in sicherheitsrelevanten Bereichen

Fachleute sind sich uneinig darüber, ob Handy-Verbote in sicherheitsrelevanten Bereichen gelockert werden sollen.

Solche Handy-Verbote gibt es zum Beispiel an Bord von Flugzeugen und teilweise auf Intensivstationen von Krankenhäusern. In Flugzeugen können Handys Störungen in der Bordelektronik verursachen und dadurch das Leben der Passiere gefährden. In Krankenhäusern können durch Handy-Aussendungen möglicherweise lebenserhaltende Maschinen gestört werden.

Im Falle der Krankenhäuser hatte die amerikanische "Mayo Clinic" kürzlich Entwarnung gegeben. Eine Studie hatte gezeigt, dass bei 300 Tests mit zwei Handy-Typen in einem Zeitraum von drei Monaten keine Fehlfunktionen bei medizinischen Geräten durch HF-Einstrahlung auftraten. Patienten dagegen berichteten von einzelnen Störfällen, bei denen zum Beispiel ein CD-Player die Aufzeichnung eines EKGs beeinflusste.

Die amerikanische Gesundheitsorganisation ECRI rät denn auch davon ab, die Handy-Beschränkungen in Krankenhäusern grundsätzlich aufzuheben. Zwar gebe es Veröffentlichungen, die zeigen, dass die Risiken kleiner geworden seien. Komplett beseitigt seien diese Risiken jedoch nicht und es gebe Dokumentationen von Fällen, in denen Handys medizinische Geräte gestört hätten.

In Deutschland liegen Handy-Verbote in Krankenhäusern weitgehend im Ermessen der jeweiligen Klinik-Leitung.

In Flugzeugen dagegen ist der Betrieb von Handys und anderen Funkgeräten grundsätzlich nicht gestattet. Aber auch bei einigen Luftfahrtgesellschaften gibt es Bestrebungen, den Fluggästen künftig den Betrieb von Handys an Bord zu ermöglichen. Die Flugzeuge sollen entsprechend umgerüstet werden. Über eine kleine Basisstation an Bord sollen die Gespräche direkt an eine Bodenstation oder einen Satelliten weitergeleitet werden.

Das Problem der Störsicherheit scheint man mittlerweile im Griff zu haben: Bei Versuchen der Lufthansa mit 25facher Handy-Sendeleistung hatte sich gezeigt, dass die Bordelektronik nicht gestört wurde.

Das amerikanische Luftfahrtamt FAA hat dennoch aus Sicherheitsgründen Bedenken gegen die Benutzung von Handys an Bord. Auch die amerikanische Fernmeldebehörde FCC sieht dies mit Skepsis. Sie hat allerdings weniger Sicherheitsbedenken, sondern sie befürchtet, dass die Vermittlung der Gespräche vom Boden zu den Flugzeugen und umgekehrt nicht reibungslos funktionieren wird.

Um in Deutschland den Betrieb von Handys an Bord von Flugzeugen zu ermöglichen, müsste die sogenannte "Luftfahrzeug-Elektronik-Betriebs-Verordnung" geändert werden. Eine entsprechende Neufassung der Verordnung wird zur Zeit vom Bundesverkehrsministerium erarbeitet.

Einige Luftfahrtgesellschaften haben bereits angekündigt, dass sie ihre Maschinen "handygerecht" umbauen wollen. So hat die arabische Fluggesellschaft "Emirates" erklärt, sie werde eine Boeing 777 mit Handy-Technik ausstatten, und der Billigflieger Ryanair will nach eigenen Angaben 50 seiner Maschinen bis Ende dieses Jahres entsprechend umrüsten.

Insider schätzen, dass mit Handy-Telefonie im Flugzeug Umsätze von zwei Milliarden Dollar im Jahr möglich sind.

- wolf -

 

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