15.11.2013
N24 konstruiert Zusammenhang zwischen NSU und CB-Funk
Einen fragwürdigen Zusammenhang zwischen den terroristischen Vereinigung "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) und dem CB-Funk als möglichem Kommunikationsmittel der NSU-Mitglieder hat der Nachrichtensender N24 hergestellt.
In einer Dokumentation mit dem Titel "Der NSU - eine Spurensuche", die am 4. November 2013 ausgestrahlt wurde, lässt der Sender einen sog. "Geheimdienstexperten" namens Bodo Wegmann zu Wort kommen. Wegmann geht davon aus, dass sich die Mitglieder des NSU nicht dauernd in der Zwickauer Wohnung von Beate Zschäpe aufgehalten haben. Er vermutet, dass es in der Umgebung der Wohnung weitere Verstecke gegeben hat und dass die NSU-Mitglieder für ihre Kommunikation CB-Funk verwendet haben könnten.
Wegmann stützt seine These darauf, dass in der ausgebrannten Wohnung von Zschäpe ein (nicht näher bezeichnetes) "CB-Funkgerät" gefunden worden sei. Als weiteres Indiz sieht Wegmann offensichtlich einen "großen Funkmast", den das N24-Team in knapp drei Kilometer Entfernung von der Wohnung "mitten im Wald" ausfindig gemacht hat. Es sei gut möglich - so heißt es in dem TV-Beitrag - dass die NSU-Mitglieder Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos dort in der Nähe ein zweites Versteck hatten und von dort aus per CB-Funk ihre Treffen mit Beate Zschäpe verabredeten.
Bei näherer Betrachtung des besagten "Funkmasts" sind Zweifel an dieser These angebracht: Es handelt sich um einen mindestens 10 Meter hohen, weithin sichtbaren Stahlgittermast, der mit zahlreichen Antennen (darunter Yagi-Antennen für den UHF- und VHF-Bereich) bestückt ist und augenscheinlich zu einer gut ausgestatteten Amateurfunkanlage oder einer gewerblichen Sendefunkanlage gehört. Es ist unwahrscheinlich, dass mit einer solchen Anlage die Nahbereichskommunikation einer terroristischen Vereinigung mittels CB-Funk abgewickelt worden sein soll.
Wegmann teilt derartige Zweifel offenbar nicht. Er hat, wie N24 berichtet, Bilder des "Funkmasts" und der Umgebung "den ermittelnden Behörden zur Verfügung gestellt".
Die N24-Dokumentation ist (zeitlich befristet) in der Mediathek des Senders unter http://tinyurl.com/n24-nsu-spurensuche abrufbar. Der besagte "Funkmast" ist dort ab Minute 17:45 zu sehen. Ein Bild des ominösen "Funkmasts" ist unter http://imageshack.com/a/img96/5674/3mze.jpg zu finden.
- wolf -
© FM-FUNKMAGAZIN
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