FM - DAS FUNKMAGAZIN
Hobbyfunk-News


15. 03. 2006

Schweiz: Bericht von der Tagung der SCBO

Am Sonntag, dem 12. März 2006 tagte in Thun-Allmendingen (Berner Oberland) die schweizerische CB-Funk-Vereinigung SCBO. Fachjournalist Henning Gajek war vor Ort und übersandte uns dazu folgenden Beitrag:

Drei neue Vereine, zwei neue Einzelmitglieder:
Schweizer CB Organisation tagte in Thun

Wo in Deutschland ausgesperrte CB-Funker eine Protestdemonstration veranstalten müssen, haben Gäste bei der Schweizer SCBO generell ein Rederecht, denn es könnten ja künftige Mitglieder sein, wie der alte und neue Präsident der SCBO, Daniel Schuler ("Rossi 77"/"HB9UVW") betonte. Einstimmig wurde der Vorstand um einen "Vereinsbetreuer", Joseph Eigenmann ("Dieti 79") ergänzt.

46 Teilnehmer waren bei der jährlichen Delegiertenversammlung im Restaurant "Kreuz" in Thun-Allmendingen (Berner Oberland) zu Gast, 28 Delegierte stimmberechtigt. Drei Vereine wurden neu aufgenommen, ein Verein ist wegen Auflösung ausgeschieden, seine restlichen Mitglieder sind einem anderen Mitgliedsverein beigetreten, 2 neue Passivmitglieder entschieden sich für die SCBO, sie haben Rede-, aber kein Stimmrecht.

Für das Schweizer Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) war deren Kontaktmann Andreas Hager gekommen, der seit 12 Jahren bei der Fernmeldeverwaltung arbeitet, früher bei der Funküberwachung, er kennt das Thema also genau.

Hager räumte mit alten Mythen auf: Beschlagnahmte Geräte wurden nie durchbohrt oder verkauft, sondern fachgerecht entsorgt.

Auf Wunsch der Schweizer Fernmeldeverwaltung wurde die Circulation Card bis 2008 verlängert, an der Regelung nehmen Deutschland (auf ausdrücklichen Wunsch der Schweizer und nach Fürsprache des RTCB), Belgien, Finnland, Frankreich, Liechtenstein und Spanien teil, Portugal nur bis Ende 2006.

Wie in Deutschland und anderswo müssen die Geräte der RTTE Direktive entsprechen, der Hersteller muß eine Konformitätserklärung vorlegen können.

HF-Gateway wie eQSO wird vom Bakom nicht verboten, alle verwendete Geräte müssen "konform" sein, die Funker müssen aufeinander Rücksicht nehmen.

Nur PMR446 ist konzessionsfrei mit max. 0,5 W Sendeleistung und nur mit integrierter Antenne! Für CB-Funk = Jedermannsfunk ist die "Jedermann Konzession" notwendig (Rufzeichen inklusive mit jährlichen Kosten von 72 Schweizer Franken (ca. 50 EUR) im Jahr.

Man darf PMR446 nicht mit PMR = Professional Mobile Radio (Betriebsfunk Firmen BOS) verwechseln, dafür sind spezielle Konzessionen notwendig.

Durch die Anmeldepflicht weiss BAKOM, dass es die Zahl der CB-Jedermannkonzessionen von 6498 - 6291 zurück ging (-3,5%) letztes Jahr waren es -5,7% gewesen, somit ein Kündigungsrückgang 50%.

Am "virtuellen" Schalter kann die Jedermann-Konzession unter www.bakom.ch online bestellt werden.

Hager hatte anfangs Bedenken, war aber beeindruckt wie die Tagung abläuft.

Sprechfunk auf LPD ist in der Schweiz verboten, der Verkauf nicht mehr erlaubt, der Betrieb von Altbeständen wird geduldet. Die Frequenzen 933-934 MHz werden künftig vom "NATEL" (Schweizer Name für Mobiltelefon) E-GSM benutzt. Ausführlich stand Herr Hager den zahlreichen Fragen der Teilnehmer Rede & Antwort.

"Joniko 64" stellte den Echo Repeater ATX-2000A für PMR446 vor. "BAKOM erlaubt es, wenns niemand stört." Ein Test findet auf PMR446 Kanal 3 mit CTCSS Code 20 in Rubigen (Bern) statt.

"Gumpig 79" stellt die Aubruck Runde aus Zürich vor, die seit 5 Jahren besteht und in die SCBO aufgenommen wurde. Neu dabei auch die "Bergfunker Schweiz".

Die SCBO-Homepage www.scbo.net war über Neujahr ausgefallen, der Fehler lag beim Internet-Provider. Eine neue Version wurde von PERL und PHP3 auf MySQL umgestellt.

Beim Punktefunken bekommt jedes mitfunkende Mitglied eines Ausrichtervereins einen Punkt extra.

Eine PMR446-Umfrage mit 430 Teilnehmern ergab, dass nur 28,5% eine Wertung von PMR446 Verbindungen beim Pfingstcontest befürworten. Der Testbetrieb ausserhalb der Wertung wird fortgesetzt.

Frau Mezzanzanica von der Firma Telecondor (www.telecondor.ch) liefert seit 30 Jahre CB-Funk & Zubehör überwiegend ALAN-Midland und Albrecht an Schweizer CB-Kunden. Zwar ist ihr neuer Katalog noch nicht fertig, dafür stiftete sie einen Einkaufsgutschein von 100 Schweizer Franken (ca. 70 EUR) an den Gewinner des Signet-Wettbewerbs fürs Punktefunken.

Fazit: Aktive effiziente CB-Arbeit auf einer 5,5 h (inkl. Pausen) dauernden Tagung, wo alle Interessierte teilnehmen konnten bei minimalem Verwaltungsaufwand ist möglich. Deutsche CB-Funker können davon noch eine Menge lernen.

Aus der Schweiz berichtete Henning Gajek (cb-funk@gajek.de)

 

Abdruck / Veröffentlichung mit Quellangabe und Belegexemplar gestattet!
Henning Gajek, Postfach 1322, 67087 Bad Dürkheim, D
Telefon +49 6322 999999 (Nummer ist korrekt!)


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