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Hobbyfunk-News


12. 03. 2006
Letzte Aktualisierung: 16. 03. 2006

DAKfCBNF-Tagung in Herleshausen (Rückblick)

Am 11. und 12. März 2006 fand in Herleshausen die Frühjahrstagung des Deutschen Arbeitskreises für CB- und Notfunk e.V. (DAKfCBNF) statt.

An der Veranstaltung nahmen 26 Delegierte aus sechs Mitgliedsvereinigungen teil. Delegierte und Gäste durften den Versammlungssaal nur mit einem Zutrittsausweis betreten, der Wochen vorher beim DAKfCBNF beantragt werden musste. Interessierte Gäste beklagten, dass ihnen trotz vollständig ausgefüllten Antrags der Zutrittsausweis verwehrt worden war. Der Vorsitzende des DAKfCBNF, Franz Ahne, räumte ein, dass auch Gäste trotz formal einwandfreier Anmeldung "wegen Äußerungen in der Vergangenheit" abgewiesen worden seien.

Ein Gast, der Samstagfrüh ohne Zutrittsausweis den Versammlungssaal betreten hatte, wurde des Saales verwiesen.

Zwei Delegierten des AK CB-Funk Hessen, die bereits am Freitagabend angereist waren, wurde indirekt zu verstehen gegeben, dass sie ohne Zutrittsausweis an der Veranstaltung nicht teilnehmen könnten. Sie reisten daraufhin wieder ab. Der AK Hessen hatte bereits vor einiger Zeit den Mitgliedsbeitrag überwiesen und auch die Delegiertenausweise erhalten. Weil er jedoch zu diesem frühen Zeitpunkt noch keine Delegierten benannt hatte, wurden auch keine Zutrittsausweise ausgestellt.

Zu Beginn der Tagung setzten sich die Gäste Frank Daumann ("Holzkutscher Franky") und Wolfgang Fricke vom "Funkmagazin" dafür ein, dass "unangemeldeten" Gästen dennoch die Möglichkeit gegeben werden sollte, an der Veranstaltung teilzunehmen. Frank Daumann schlug vor, wenigstens einen Demonstranten in den Saal zu holen und zu befragen, warum er denn eigentlich demonstriert. Dies wurde von einigen Delegierten und Anwesenden im Saal mit Beifall bedacht. Wolfgang Fricke wies darauf hin, dass bei allen bisherigen DAKFCBNF-Tagungen, bei denen er anwesend war, Gäste stets freien Zutritt hatten und dass es damit nie Probleme gegeben hatte. Er sehe keinen sachlichen Grund dafür, warum diesmal bestimmten Gästen die Teilnahme verwehrt wird. Der Vorsitzende des DAKfCBNF, Franz Ahne, lehnte beide Vorschläge kategorisch ab. Die Tagesordnung - so Ahne - sei sehr umfangreich und müsse zügig abgearbeitet werden. Nicht angemeldete Gäste würden dabei möglicherweise stören. Gegen diese Entscheidung gab es seitens der Delegierten keinen offenen Widerspruch. Eine weitere Diskussion zu diesem Thema war nicht möglich.

Der Gründer der CB-Datenfunk-Arbeitsgemeinschaft Regio-Net-DL, Jürgen Walter, hatte anlässlich der DAKfCBNF-Tagung zu einer Demonstration vor dem Tagungsgebäude aufgerufen (das Funkmagazin berichtete). An dieser Demonstration nahmen zunächst elf CB-Funker teil. Nach Angaben von Jürgen Walter gesellten sich später noch CB-Funker aus dem Umkreis des Tagungsortes hinzu, so dass zeitweise bis zu 15 Funker an der Demo teilnahmen. Die Demonstranten protestierten mit Schildern und einem Megafon gegen die Politik des DAKfCBNF und insbesondere dessen Vorsitzenden Franz Ahne. Der DAKfCBNF - so die Demonstranten - vertrete nicht die Interessen der "Basis". Der Verein habe sich an den Funkern bereichert und mische sich in Dinge ein, von denen er fachlich nichts verstehe. (Siehe dazu auch eine Darstellung der Demo von Regio-Net-DL unter www.regio-net-dl.de/meldung/zeigen/?id=611. )

Zur Absicherung der Veranstaltung waren zehn Polizeibeamte vor Ort. Die Demonstration verlief ohne Zwischenfälle.

Im Rahmen der Berichte der Mitgliedsvereinigungen erklärte die ARGE Südwest, dass sie mit der Arbeitsweise des DAKfCBNF-Vorstands nicht zufrieden sei. Sie bemängelte, dass sie für ihre Jahresumlage zu wenig Gegenleistung bekomme und dass der Informationsfluss nicht funktioniere. So habe zum Beispiel der Vorsitzende der ARGE Südwest bisher keinen Bericht über die im Oktober 2005 stattgefundene "Elefantenrunde" (an der er nicht teilnehmen durfte) erhalten. Auch der Ton, in dem der DAKfCBNF-Vorsitzende Faxe und E-Mails formuliert, könne teilweise als "beleidigend" angesehen werden. Die Geheimniskrämerei des DAKfCBNF - so die ARGE Südwest - stifte unter den Mitgliedern nur Unruhe. Es bleibe zu wünschen, dass ihr Bericht in der Mitgliederversammlung doch "wenigstens einige Delegierte wachrütteln" würden.

Bei der ARGE Südwest hatte es im Februar 2006 Wahlen gegeben, bei denen der 1. Vorsitzende und dessen Stellvertreter bestätigt wurden.

Die Interessengemeinschaft der Funkfreunde Sachsen (IGDFS) berichtete, dass sie ihre guten Kontakte zu den Behörden, insbesondere zur Stadtverwaltung Dresden, weiter ausgebaut habe. Es seien verschiedene Veranstaltungen, auch in Zusammenarbeit mit der Stadt Dresden, geplant. Die IGDFS hat sich in die sogenannte "Bußgeldliste" des zuständigen Gerichts eingetragen. In dieser Liste sind Organisationen verzeichnet, die berechtigt sind, Bußgelder entgegen zu nehmen. Richter können bei der Einstellung von Verfahren gegen Zahlung einer Geldbuße aus dieser Liste auswählen, an welche Vereinigung die Buße zu zahlen ist.

Die IGDFS vertritt künftig auch den Regierungsbezirk Gera.

Am Rande stellte sich heraus, dass auch der DAKfCBNF bei seinem zuständigen Gericht in eine solche "Bußgeldliste" eingetragen ist. Diese Eintragung war schon zur Amtszeit von Heike Hess erfolgt. Allerdings hat sich, nach Angabe des Vorsitzenden, bisher noch kein Richter gefunden, der dem DAKfCBNF bei einem eingestellten Verfahren eine Geldbuße zugesprochen hat.

Die Elbe-Weser-Runde berichtete, dass sie ihre Arbeit in alter Manier fortführen werde. Der Regierungsbezirk Bremen sei weggefallen, dafür seien die Bezirke Münster und Arnsberg neu hinzugekommen.

Die AFD hatte im Februar ihre Bundesdelegiertenversammlung durchgeführt. Personell gab es dort keine Änderungen. Der Mitgliederbestand sei "unterm Strich" gleich geblieben. Die AFD erklärte, dass sie mit dem Entwurf der neuen CB-Allgemeinzuteilung nicht einverstanden sei. Sie legt Wert auf die Feststellung, dass sie an der Erarbeitung dieses Entwurfs nicht beteiligt war.

Die AFD vertritt in Zukunft zusätzlich die Regierungsbezirke Berlin und Mittelfranken.

Der AK Sachsen-Anhalt erklärte, die Sacharbeit gehe nach dem Rücktritt des damaligen Vorsitzenden Ewald Mente weiter. Man müsse noch verschiedene Dinge aufarbeiten und sehe zuversichtlich in die Zukunft.

Die Funkfreunde München Zentrum berichteten, sie hätten "ein gutes Jahr hinter sich gebracht". Es habe Vorstandswahlen gegeben; der bisherige Vorstand sei bestätigt worden.

Soweit die Berichte der Mitgliedsvereinigungen.

Anträge und Dringlichkeitsanträge lagen nicht vor. Die Delegierten beschlossen, die Höhe der Umlage (30 Euro) auch für das Jahr 2006 beizubehalten.

Im Rahmen des Berichts des Vorstands erklärte Franz Ahne, es habe mehrere telefonische Vorstandssitzungen gegeben. Er habe an mehreren Tagungen bei Normung und Verwaltung teilgenommen. Der DAKfCBNF arbeite in Organisationen wie der "AG Funk" (eine Arbeitsgruppe von Behörden- und Industrievertretern), der DKE und der nationalen Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der Weltradiokonderenz 2007 mit. Es sei wichtig, dort Präsenz zu zeigen und auf der Mitgliederliste zu erscheinen.

Ahne berichtete, dass das Ministerium bei ihm angefragt habe, wie viele aktive CB-Funk-Nutzer es noch gäbe. Er habe geantwortet, dass es vermutlich ungefähr 300.000 CB-Funker seien. Darüber hinaus habe er in seiner Antwort verschiedene Nutzungsarten des CB-Funks aufgezeigt.

Ahne stellte in Aussicht, dass in Zukunft vielleicht wieder eine Aktion "Funker helfen im Straßenverkehr" durchgeführt wird. Dazu werde er im April dieses Jahres Gespräche mit einem Bundesminister führen, der möglicherweise die Schirmherrschaft übernimmt. Solche Aktionen gab es bereits vor längerer Zeit unter den damaligen Postministern Dollinger und Schwarz-Schilling.

In Anschluss an den Tätigkeitsbericht wurde unter Aufsicht von Zeugen ein Karton mit Schriftstücken geöffnet, die der damalige Geschäftsführer Jürgen Geisert nach seinem Rücktritt dem DAKfCBNF-Vorstand zusandte. Der Karton enthielt neben Vereins-Unterlagen auch zahlreiche Jahrgänge von alten Amtsblättern.

Auf die Frage eines Delegierten, ob der DAKfCBNF "endlich mal wieder eine anständige Homepage" bekomme, antwortete Franz Ahne, eine neue Homepage sei schon erarbeitet worden. Sie werde aber auf keinen Fall eine Info-Rubrik enthalten, sondern nur Formulare (Anmeldung zur Funksignalsuchfahrt, Rufzeichenantrag etc.) anbieten. Die Weitergabe von Informationen sei Sache der Mitgliedsverbände.

Am Sonntag um 9 Uhr wurde die Tagung fortgesetzt.

Auf der Tagesordnung standen (Zitat:) "Themen, die unter den persönlichen Datenschutz innerhalb und/oder außerhalb des DAKfCBNF fallen, Interna, Hausseite, Finanzen der letzten 15 Jahre, Mahnverfahren, Strafanzeigen, Täuschungen, auch im Internet..."

Die Öffentlichkeit war von diesem Tagesordnungspunkt ausgeschlossen. Die Delegierten mussten sich schriftlich verpflichten, über die dort behandelten Themen Stillschweigen zu bewahren.

Nachdem die Öffentlichkeit wieder zugelassen war, erstattete Kassenwart Nils Ujma seinen Kassenbericht. Die finanzielle Situation des DAKfCBNF hat sich nach Angaben von Nils Ujma stabilisiert. Wesentliche Einsparungen habe es im vergangenen Jahr vor allem im Bereich des Vorstands gegeben. So habe beispielsweise der stellvertretende Vorsitzende Alfred Brandt mehrere zehntausend Kilometer im Auftrage des DAKfCBNF mit seinem Privatwagen zurückgelegt, ohne dem Verein die Kosten in Rechnung zu stellen. Auch Hotelkosten wurden gespart, indem der Vorsitzende bei Besuchen in Bonn in der Privatwohnung von Brandt übernachtete. Weitere Einsparungen habe es durch die Zusammenlegung der verschiedenen Vereinskonten zu einem einzigen kostengünstigen Konto gegeben. Ein privater Kredit in Höhe von 2000 Euro, den Ahne dem Verein vor einiger Zeit gewährte, wurde im vergangenen Jahr zur Hälfte zurückgezahlt. Franz Ahne merkte zusätzlich an, dass der DAKfCBNF auch Sponsoren habe. Deren Namen wolle er aber nicht nennen, um keine "Begehrlichkeiten" anderer Vereinigungen zu wecken.

Bei den anstehenden Wahlen waren die Ämter des Vorsitzenden, des stellvertretenden Vorsitzenden, des Geschäftsführers, des Kassierers und der zwei Revisoren neu zu besetzen. Zum Zeitpunkt der Wahl waren 25 Delegierte anwesend. Lutz-Wolf Zimmer und Wolfgang Fricke wurden gebeten, als Wahlhelfer zu fungieren. Den Wahlvorstand übernahm Franz Ahne.

Ahne erklärte vor der Wahl, dass pro Amt nur ein Kandidat zur Verfügung stehe. Er verteilte dazu Zettel, auf denen folgende Kandidaten notiert waren:

Vorsitzender: Nils Ujma
Stellv. Vorsitzender: Alfred Brandt
Geschäftsführer: Hans-Uwe Knauer
Kassierer: Andreas Hauptmann
Revisor: Barbara Eilert
Revisor: Heinz Schmitz

Diese Kandidaten - so Ahne - seien zuvor in mehreren internen Umfragen unter den Mitgliedsverbänden bestimmt worden und es sei sichergestellt, dass sie die Voraussetzungen für das Amt erfüllen. Zur Wahl stünde nur der jeweilige Kandidat, der auf der Liste vermerkt sei. Man könne ihn wählen, ablehnen oder sich der Stimme enthalten. Auf die Frage eines Delegierten, ob während der Versammlung noch Alternativ-Kandidaten vorgeschlagen werden könnten, antwortete Ahne, das sei nicht möglich. Weiteren Widerspruch gegen diese Form der Wahl gab es seitens der Delegierten nicht.

Jeder Delegierte erhielt zur Wahl für jedes zu vergebende Amt je einen Stimmzettel, auf dem das jeweilige Amt vorgedruckt war (also insgesamt sechs Stimmzettel). Er hatte die Möglichkeit, dort handschriftlich den Namen des zu wählenden Kandidaten für das betreffende Amt einzutragen (sprich: von der Liste abzuschreiben) und dahinter in einem dafür vorgesehenen Feld ein Kreuz zu machen als Zeichen dafür, dass er den betreffenden Kandidaten wählt. Wahlleiter Franz Ahne erklärte, dass solche Stimmzettel ungültig seien, die kein Kreuz tragen, ferner solche, in die kein Name oder ein anderer Name als der des Kandidaten auf der Liste eingetragen ist.

Anschließend wurden die Zettel mit einer Wahlurne eingesammelt. Auf die Frage von Franz Ahne, ob alle Delegierten alle Zettel abgegeben hätten, antwortete Petra Grewel als einzige, sie habe dies nicht getan.

Beim Einsammeln der Stimmzettel kam es zu einem Zwischenfall. Ein Delegierter stellte fest, dass ihm ein Stimmzettel (für den zweiten Revisor) fehlte. Er hatte bei der Ausgabe der Stimmzettel offenbar versehentlich nur fünf (statt sechs) Zettel erhalten. Als Wolfgang Fricke ihm den fehlenden Stimmzettel nachreichen wollte, wurde dies von Wahlleiter Franz Ahne verhindert. Ahne erklärte, der Delegierte hätte halt vorher bei der Ausgabe der Zettel aufpassen müssen. Daraufhin erklärte Fricke, dass er seine Funktion als Wahlhelfer niederlege, wenn der Delegierte seinen fehlenden Stimmzettel nicht ausgehändigt bekäme. Der Delegierte beendete den Eklat damit, dass er freiwillig auf seine sechste Stimme verzichtete.

Bei der Auszählung der Stimmzettel stellte Wolfgang Fricke fest, dass auf zwei Stimmzetteln offenbar irrtümlich geschriebene Kandidaten-Namen durchgestrichen und der "richtige" Name gut leserlich darunter geschrieben war. Fricke vertrat die Auffassung, dass diese Stimmzettel gültig seien. Ahne bestimmte dagegen, dass diese Stimmen als ungültig zu werten sind. Er begründete dies damit, dass die Stimmzettel archiviert und später möglicherweise amtlichen Stellen vorgelegt werden könnten. Bei Durchstreichungen könne der Verdacht entstehen, die Stimmzettel seien nachträglich manipuliert worden. Wolfgang Fricke machte die Delegierten bei der Bekanntgabe des Wahlergebnisses auf diese Entscheidung Ahnes aufmerksam. Es erhob sich kein Widerspruch.

Die vorher bestimmten Kandidaten wurden in ihre Ämter gewählt und nahmen die Wahl an. Sie erhielten nach den von Franz Ahne festgelegten Kriterien folgende Anzahl von Ja-Stimmen:

Nils Ujma (Vorsitzender): 20 Ja-Stimmen
Alfrd Brandt (stellv. Vorsitzender): 20
Hans-Uwe Knauer (Geschäftsführer): 21
Andreas Hauptmann (Kassierer): 19
Barbara Eiler (Revisor): 20
Heinz Schmitz (Revisor) 23

Die Delegierten sprach sich dafür aus, dass die Herbsttagung des DAKfCBNF wieder in Form eines geschlossenen "Elefantentreffens" durchgeführt wird - es sei denn, dass es zwischenzeitlich wichtige Ereignisse gibt, die eine Mitgliederversammlung erforderlich machen. Sie folgten damit einem Vorschlag von Franz Ahne. Als Tagungsort ist wieder Herleshausen angedacht.

- wolf -

 

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