02. 04. 2007
Digitaler Polizeifunk - die unendliche Geschichte...
Die bundesweite Einführung eines digitalen, abhörgeschützten BOS-Funks für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste lässt offenbar weiter auf sich warten.
Grund für die erneuten Verzögerungen ist das Vergabeverfahren für das sog. Netzmanagement des neuen BOS-Funks. Urspünglich sollte die Bahn-Tochter "DB Telematik" ein bundesweites digitales BOS-Funk-Rumpfnetz aufbauen und betreiben. Diesen Auftrag hatte der damalige Bundesinnenminister Otto Schily dem Unternehmen ohne vorherige Ausschreibung zugesprochen. Der Deal platzte Ende letzten Jahres, als sich herausstellte, dass DB Telematik die ursprünglich vorgesehenen Preise teilweise um mehr als das Doppelte überschreiten würde.
Der Bereich Netzmanagement soll jetzt in vier Paketen ("Planung", "Aufbau", "Betrieb" und "Testplattform") einzeln ausgeschrieben werden.
Mit der Lieferung der Systemtechnik war im vergangenen Jahr das Raumfahrtunternehmen EADS beauftragt worden. Unklar ist bisher, wer die Endgeräte für den neuen BOS-Digitalfunk liefern wird. Auch dazu ist eine Ausschreibung vorgesehen. Das Verfahren dazu ist Presseberichten zufolge noch nicht einmal angelaufen.
Unterdessen hat die "Bundesanstalt für den Digitalfunk der BOS" (BDBOS) am 2. April 2007 ihre Arbeit aufgenommen. Die Gründung dieser Bundesanstalt war bereits im August vergangenen Jahres vom Deutschen Bundestag per Gesetz beschlossen worden. Sie soll die Aufgabe haben, "im öffentlichen Interesse den Digitalfunk BOS aufzubauen, zu betreiben und seine Funktionsfähigkeit sicherzustellen". Die Arbeit der Behörde soll durch eine externe Unternehmensberatung unterstützt werden. Auch hierzu muss noch eine Ausschreibung stattfinden.
Trotz der neuerlichen Verzögerungen verkündete das Innenministerium, dass der digitale BOS-Funk bis Ende 2010 flächendeckend verfügbar sein soll. Noch in diesem Jahr solle mit dem Aufbau begonnen werden; eine "Grobnetzplanung" sei bereits "weitgehend abgeschlossen".
- wolf -
© FM-FUNKMAGAZIN
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