02. 04. 2005
DAKfCBNF-Frühjahrstagung in Hofheim-Wallau (Rückblick)
Am 2. April 2005 fand in Hofheim-Wallau die Frühjahrstagung des Deutschen Arbeitskreises für CB- und Notfunk e.V. (DAKfCBNF) statt.
An der Veranstaltung nahmen 24 (später 25) stimmberechtigte Delegierte aus sieben Mitgliedsvereinigungen teil. Als Gäste waren u. a. Giovanni Bianco (Alan-Electronic), Jürgen Langendörfer mit Gattin und Wolfgang Fricke (FM-Funkmagazin) erschienen. Insgesamt nahmen rd. 45 Personen an der Tagung teil.
Giovanni Bianco wies darauf hin, dass die Verkaufszahlen für CB-Funk-Geräte und -Zubehör stark zurückgegangen seien. Damals habe der CB-Funk-Bereich bei der Firma Alan rund 95 % des Gesamtumsatzes ausgemacht, heute seien es ungefähr 10 %. Angesichts der geringen Verkaufszahlen lohne es sich kaum, Geld in Neuentwicklungen zu investieren.
Berichte der Mitgliedsvereinigungen, des Vorstands und der Sprecher der Arbeitsgruppen
Die Interessengemeinschaft der Funkfreunde Sachsen (IGDFS) berichtete über ihre Gründungsversammlung zum "e.V." am 19. Februar 2005 in Leipzig (siehe auch www.meinrufzeichen.de/19025a.htm). Eine Eingabe an das Finanzamt zur Gemeinnützigkeit des Vereins läge unterschriftsreif vor. Die IGDFS möchte die Jugendarbeit in Zukunft weiter ausbauen. Das nächste Jugendprojekt startet am 12. Juni.
Die Elbe-Weser-Runde entschuldigte sich, dass sie diese Frühjahrstagung nicht, wie ursprünglich vorgesehen, selbst ausrichten konnte. Die damalige Zusage, die Tagung auszurichten, sei durch einen Stellvertreter ohne Absprache erfolgt. Man habe in der Vergangenheit einige Schwierigkeiten gehabt - zwei Vereine seien "quergeschossen" - aber das sei jetzt überwunden.
Die AFD vermeldete, dass sie am 6. März 2005 eine Bundesdelegiertenversammlung durchgeführt habe (siehe auch www.meinrufzeichen.de/06035.htm). Der AFD-Bundesvorsitzende Heinz Schmitz berichtete von einem Gespräch mit dem Vorsitzenden der Schweizer CB-Vereinigung SCBO, Daniel Schuler. Dieser erklärte, dass die SCBO entgegen kursierenden Gerüchten nicht "kaputt" sei.
Der AK CB-Funk Hessen gab bekannt, dass er jetzt im Internet auch über die zusätzliche Adresse www.akcb-hessen.org erreichbar ist. Der Vorsitzende des AKCB Hessen, Karlheinz Knöll, hat in Zusammenarbeit mit Petra Grewel (Funkfreunde München Zentrum) eine Dokumentation von Herstellerangaben zum Einbau von Funkgeräten in Kraftfahrzeugen zusammengestellt. Der AK CB-Funk Hessen ist im Bereich "Funkhilfe" aktiv und will sich auch stärker an Aktionen wie z.B. dem "Bergfunken" beteiligen.
Die ARGE Südwest wies auf verschiedene Veranstaltungstermine hin und teilte mit, dass es in ihrem Bereich ansonsten nichts Neues gäbe.
Beim AK Sachsen-Anhalt hat sich nach eigenen Angaben nicht allzu viel geändert. Die Mitgliederzahl habe sich stabilisiert. Man wolle in Zusammenarbeit mit AK CB-Funk-Hessen das Engagement in Sachen "Funkhilfe", insbesondere Rallyeabsicherung, weiter ausbauen. Darüber hinaus will der AK Sachsen-Anhalt im Oktober 2005 die Deutsche Meisterschaft im Funksignalsuchen ausrichten.
Die Funkfreunde München Zentrum nahmen Stellung zu Kritiken, die die Rechtmäßigkeit der Mitgliedschaft dieser Vereinigung im DAKfCBNF in Zweifel zogen. Sie betonten, dass sie alle Voraussetzungen erfüllten, die zu einer Mitgliedschaft im DAKfCBNF erforderlich seien.
In ihrem Vorstandsbericht wies die Vorsitzende des DAKfCBNF, Heike Hess, darauf hin, dass sie im vergangenen halben Jahr wichtige Korrespondenz geführt habe. Unter anderem habe sie die von den Delegierten beschlossenen Anträge bei der RegTP auf den Weg gebracht. Die Internet-Homepage des DAKfCBNF sei nach dem Weggang des Webmasters Thomas Karten auf den Namen der Vorsitzenden registriert worden, und nur sie allein habe dort jetzt Zugangsrechte.
Der Sprecher der Arbeitsgruppe Funkhilfe berichtete, dass sich die AG eine Arbeitsordnung geben wolle. Außerdem solle ein Newsletter für die interne Kommunikation und eine Homepage eingerichtet werden. Es laufen weiterhin Erkundigungen bei Versicherungsgesellschaften zum möglichen Abschluss einer Gruppen-Haftpflichtversicherung.
Heinz-Hermann Kück, Sprecher der Arbeitsgruppe Funksignalsuchfahrten, betonte, man habe in der Vergangenheit fleißig gearbeitet und einen Anhang zu den Richtlinien für Funksignalsuchfahrten erarbeitet, bei dem die Zahl der gefahrenen Kilometer in die Punktewertung einfließt.
Für die Arbeitsgruppe Datenübertragung (AGDÜ) teilte deren Sprecher Ronald Doerge mit, man habe zwei neue Mitglieder aufgenommen. Zum neuen Protokollführer sei Andre Koukal gewählt worden. Außerdem habe man die Arbeitsordnung überabeitet. Auf die Frage, warum es in der AGDÜ in der Vergangenheit "so ruhig" gewesen sei und auch die Kommunikation mit dem Sprecher nicht immer funktioniert habe, antwortete Doerge, ein Trauerfall in der Familie habe es ihm zeitweise unmöglich gemacht, für die Arbeitsgruppe in vollem Umfang tätig zu sein.
Henning Gajek kritisierte, dass die AGDÜ bereits am Vorabend getagt hatte, ohne dass dazu alle Mitglieder der Gruppe eingeladen wurden.
Mitglieder - Austritte und Neuaufnahmen
Der Arbeitskreis CB-Funk Thüringen hatte im Januar 2005 seine Mitgliedschaft im DAKfCBNF schriftlich gekündigt. Die Delegierten diskutierten darüber, ob der AK CB-Funk Thüringen für das Jahr 2005 noch seine Umlage bezahlen müsse. Sie kamen zu dem Schluss, dass dies zwar der Fall sei, dass der DAKfCBNF aber von einer Einforderung der Umlage absehen solle.
Zum Aufnahmeantrag der "Deutschen CB-Funk Organisation" (DCBO) erklärte Heike Hess, der Vorstand habe über die Aufnahme noch nicht entscheiden können, weil noch Unterlagen fehlten, insbesondere eine Mitgliederliste der DCBO. Anhand dieser Liste solle abgeklärt werden, ob nicht unzulässige Doppelvertretungen vorhanden seien. Außerdem sei es bei der DCBO durch die einfache Anmeldeprozedur per E-Mail möglich, dass sich Personen mehrfach unter verschiedenen Pseudonymen anmelden. Der Vorsitzende der DCBO, Thomas Pfannebecker, entgegnete, dass die DCBO-Satzung eine Herausgabe von Mitgliederdaten explizit ausschließe. Man vergewissere sich bei Neumitgliedern stichprobenartig per Telefonanruf, ob es sich tatsächlich um reale Personen handelt. Der DCBO wird seine Anmeldeseite um einen Passus ergänzen, mit dem Neumitglieder bestätigen, dass sie von keiner anderen Organisation im DAKfCBNF vertreten werden (ist inzwischen schon realisiert -Red.). Von den bisherigen Mitgliedern wird eine solche Erklärung nachträglich eingeholt.
Einstimmig billigten die Delegierten den Vorstandsbeschluss, dass die Funkfreunde München Zentrum künftig auch den Regierungsbezirk Niederbayern vertreten.
Kontakte zu Behörden
Franz Ahne berichtete, dass es in der RegTP derzeit Umstrukturierungen gibt. Das bisher für den CB-Funk zuständige Referat wird aufgelöst und der CB-Funk wird künftig von einem anderen Referat betreut. Mit dessen voraussichtlichem Leiter - so Ahne - habe man bereits Kontakt aufgenommen und er sei nicht abgeneigt, sich bei der nächsten DAKfCBNF-Tagung "den Haufen" anzusehen.
Unabhängig davon würden die Vorbereitungen zur "World Radiocommunication Conference 2007" (WRC-07) laufen. In Deutschland gäbe es eine Vorbereitungsgruppe dazu, und der DAKfCBNF nähme mit einem Vertreter daran teil. Es gehe dabei zwar nicht speziell um CB-Funk, sondern um grundlegende Entscheidungen, aber man müsse dort "präsent sein".
Ahne berichtete weiter, er habe für die "nächste Woche" eine Einladung nach Berlin erhalten, um dort vor RegTP-Mitarbeitern einen Vortrag über CB-Funk zu halten.
Wahlen
Bei den anstehenden Wahlen des Geschäftsführers und eines Revisors wurde Jürgen Geisert mit 20 Ja-Stimmen (bei 5 Enthaltungen) als Geschäftsführer wiedergewählt. Neue Revisorin ist Barbara Eilert (23 Ja-Stimmen, 2 Enthaltungen).
Anträge und Dringlichkeitsanträge
Die Arbeitsgruppe Funksignalsuchfahrten hatte ursprünglich zwei Anträge gestellt, die sich mit der Ergänzung der Richtlinien für Funksignalsuchfahrten und der Schirmherrschaft des DAKfCBNF über die Deutsche Funksignalsuchmeisterschaft befassten. Sie zog diese Anträge zurück, weil sie sich zwischenzeitlich erledigt hatten.
Der AK CB-Funk Hessen stellte zwei Dringlichkeitsanträge; einen weiteren Dringlichkeitsantrag brachten die Funkfreunde München Zentrum ein.
Der erste Dringlichkeitsantrag des AK CB-Funk Hessen hatte folgenden Wortlaut (Zitat):
"Die Delegierten des Arbeitskreises für CB- und Notfunk e.V. mögen beschließen, dass sich der DAKfCBNF für die Schaffung eines Jedermannfunks auf den ehemaligen B-Netzfrequenzen im 2m Band mit mindestens 40 Kanälen und der Zulassung externer Antennen, Mobilgeräten und Feststationen mit einer Sendeleistung bis 10 W EIRP einsetzen soll.
Der neu zu schaffende Funkdienst soll auf bereits bestehende Normen zurückgreifen, und eine spätere Erweiterung auf digitale Betriebsarten sollte möglich sein.
Hilfsweise für die Erweiterung der Betriebsart Freenet auf mindestens 40 Känäle mit der Zulassung externer Antennen, Mobilgeräten und Feststationen. die Leistung sollte maximal 10 W EIRP betragen.
Begründung:
Auf den derzeit möglichen 80 Kanälen im 11m Band stehen zwar ausreichend Frequenzen zur Verfügung, allerdings ist durch die stark zugenommene Nutzung des 11m Bandes, z.B. in den GUS-Staaten, keine brauchbare Kommunikation mehr möglich.
Die Störungen aus ganz Europa, welche nicht nur während eines Sonnenflecken-Maximums zu verzeichnen sind, sondern auch während eines Sonnenfleckenminimums, vorzugsweise im Sommer, durch so genannte "Short-Skip-Verbindungen" auftreten, haben mittlerweile das erträgliche Maß weit überschritten.
Bei (Natur)Katastrophen und Ausfall der Telefon- und Mobilfunknetze sowie BOS-Umsetzer, wie z.B. in jüngerer Vergangenheit beim Elbe-Hochwasser, könnten über diese Frequenzen Kommunikationsverbindungen zur Sicherheit der Bevölkerung hergestellt werden." (Ende des Zitats)
Einige Delegierte wiesen darauf hin, das sich dieser Antrag inhaltlich weitgehend mit dem deckt, was der DAKfCBNF bereits bei der RegTP-Abfrage zur Nutzung der Ex-B-Netz-Frequenzen gefordert hatte. Der Vorsitzende des AK CB-Funk Hessen, Karlheinz Knöll, erwiderte, dies sei zwar im Grunde richtig. Die Stellungnahme der RegTP zu den eingereichten Vorschlägen mache es jedoch erforderlich, hier noch einmal nachzuhaken.
Der Antrag wurde von den Delegierten mit 22 Ja-Stimmen (bei 2 Nein-Stimmen und 1 Enthaltung) angenommen.
Der zweite Dringlichkeitsantrag des AK CB-Funk Hessen hatte folgenden Wortlaut (Zitat):
"Die Delegierten des Arbeitskreises für CB- und Notfunk e.V. mögen beschließen, dass sich der DAKfCBNF für die Schaffung eines Hilfsfunks auf den ehemaligen B-Netzfrequenzen im 2m Band mit mindestens 15 Kanälen einsetzen soll.
Vorteilhaft wären neben Handgeräten auch Mobilgeräte sowie Feststationen und sowie Antennen. Die Leistung sollte 10 W EIRP nicht überschreiten.
Die Möglichkeiten zur Nutzung von Umsetzern mit Duplex oder Semiduplex sollte auf festgelegten Kanälen möglich sein. Hierbei sollte auf bestehende Normen zurückgegriffen werden können. Künftige Erweiterungen auf digitale Betriebsarten sollten berücksichtigt werden.
Vorgesehene Nutzer:
Mitglieder von Funkhilfsclubs
Jedermann während Katastrophen und Notlagen
Begründung:
Die vorhandenen 11m Frequenzen stellen für die Absicherung z.B. von Motorsportveranstaltungen ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko dar, weil durch die stark zugenommene Nutzung des 11m Bandes, z.B. in den GUS-Staaten, derzeit keine sichere Kommunikation gewährleistet ist.
Bei (Natur)Katastrophen und Ausfall der Telefon- und Mobilfunknetze sowie BOS-Umsetzer, wie z.B. in jüngerer Vergangenheit beim Elbe-Hochwasser, könnten über diese Frequenzen Kommunikationsverbindungen zur Sicherheit der Bevölkerung hergestellt werden.
Die Störungen aus ganz Europa, welche nicht nur während eines Sonnenflecken-Maximums zu verzeichnen sind, sondern auch während eines Sonnenfleckenminimums, vorzugsweise im Sommer, durch so genannte "Short-Skip-Verbindungen" auftreten, haben mittlerweile das erträgliche Maß weit überschritten.
Fazit:
Auf den derzeit möglichen 80 Kanälen im 11m Band stehen zwar ausreichend Frequenzen zur Verfügung, welche für die oben genannten Zwecke nur sehr eingeschränkt nutzbar sind und außerdem ein hohes Sicherheitsrisiko bergen. Aus diesen Gründen ist die Einführung eines störungsfreien Hilfsfunks unerlässlich." (Ende des Zitats)
Dieser Antrag wurde von den Delegierten einstimmig angenommen.
Der Dringlichkeitsantrag der Funkfreunde München Zentrum hatte folgenden Wortlaut (Zitat):
"(...) Die Delegierten beim Deutschen Arbeitskreis für CB- und Notfunk e.V. werden gebeten zu beschließen, die am 16.9.1995 in Geretsried bei München von der Mitgliederversammlung erfolgte Beauftragung, nach 7.13 der Satzung des DAKfCBNF, eine Arbeitsgruppe "Datenübertragung" zu installieren, zu widerrufen und damit die Betrauung aufzuheben.
Gleichzeitig bitten wir die Vorsitzende, falls ebenfalls eine Beauftragung nach 7.13 der Satzung des DAKfCBNF e.V. durch den damaligen Vorsitzenden erfolgt ist, diese Betrauung zu widerrufen.
Begründung:
Die AGDÜ kommt seit längerem schon nicht mehr ihren Aufgaben nach.
Die Delegierten sind nicht mehr auf die Empfehlungen der AGDÜ angewiesen (Abweichende Abstimmungsergebnisse Steinach).
Zukunftsweisende Entwicklungen, an denen die AGDÜ positiv mitwirken könnte, werden übersehen, da sie sich in letzter Zeit nur mit Selbstverwaltung beschäftigt.
Aus diesen oben angegebenen Gründen kann die AGDÜ aufgelöst werden." (Ende des Zitats)
Dieser Antrag wurde von den Delegierten mit 21 Nein-Stimmen (bei 2 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen) abgelehnt.
Nächste Tagung
Die Herbsttagung des DAKfCBNF wird voraussichtlich am 16./17./18. September 2005 stattfinden. Der Veranstaltungsort steht noch nicht fest.
- wolf -
© FM-FUNKMAGAZIN
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