01.05.2015
Letztes Update: 12.05.2015
Zeitlofs-Roßbach: Kampagne gegen Funkamateur hält unvermindert an
Die Kampagne gegen den Funkamateur Joachim Zinn DF3FF in der bayerischen Gemeinde Zeitlofs-Roßbach hält unvermindert an.
Unmittelbar gegenüber dem Haus des Funkamateurs haben Anwohner ein neues großformatiges Plakat angebracht, auf dem skandiert wird: "Solche Mitbürger wollen wir nicht". Auf einer Grafik werden die Antennen des Funkamateurs unter anderem im Zusammenhang mit einem Sarg dargestellt. Daneben sind im Ort nach wie vor zahlreiche gelbe Schilder angebracht, auf denen vor Amateurfunk gewarnt wird.
Ein Funkfreund, der die aktuelle Situation in einem Videofilm dokumentierte, wurde eigenen Angaben zufolge während der Dreharbeiten von Anwohnern beschimpft und aufgefordert, den Ort zu verlassen.
Der Streit schwelt schon seit längerer Zeit. Im Juli 2014 reichten Bewohner des Ortes eine Liste mit 120 Unterschriften bei der Gemeindeverwaltung ein, in der sie die Beseitigung der Amateurfunkanlage und die Verhinderung künftiger Anlagen forderten. Die verängstigten Bewohner glauben, dass die Aussendungen der Funkanlage gesundheitschädlich sind und für mehrere Krebserkrankungen in der näheren Umgebung verantwortlich sein könnten. Auch bemängeln sie, dass es Störungen von technischen Geräten gebe und dass die Antennenanlage das Ortsbild beeinträchtigen würde (das Funkmagazin berichtete mehrfach).
Ein von der Gemeindeverwaltung initiiertes Gespräch im Januar 2015, an dem auch Vertreter der Bundesnetzagentur und des DARC teilnahmen, konnte die Situation nicht entschärfen. Die Bundesnetzagentur bestätigte, dass die Amateurfunkanlage ordnungsgemäß betrieben wird.
Unterdessen wurden auch die örtliche Presse und der Bayerische Rundfunk auf den Fall aufmerksam. Bei einem Besuch des Bayerischen Rundfunks in Zeitlofs-Roßbach waren die Amateurfunk-Gegner nicht zu einem Interview bereit.
Am 11. Februar 2015 errichtete die Bundesnetzagentur auf Betreiben der Gemeinde eine automatische Messanlage im Ort. Die bisherigen Messergebnisse zeigen, dass dort die zulässigen Grenzwerte nur zu weit weniger als einem Prozent ausgeschöpft werden.
Die detaillierten Messwerte können im Internet unter http://emf3.bundesnetzagentur.de/karte/Default.aspx abgerufen werden (im Adressfeld den Ort "Zeitlofs Roßbach" eingeben).
Eine umfassende Dokumentation der Vorgänge in Zeitlofs-Roßbach ist im Internet unter http://osthessenfunk.de/Aktuell/Zeitlofs.html zu finden.
- wolf -
Update vom 10.05.2015:
Am 7. Mai 2015 haben die Presseportale inFranken.de und Mainpost erneut über den "Fall Roßbach" berichtet. Erstmals kamen dabei auch Bewohner von Roßbach zu Wort, die mit den Protestaktionen gegen den Funkamateur nicht einverstanden sind. Mit Plakaten - so meint den Berichten zufolge eine Anwohnerin - erreiche man gar nichts, sondern verhärte nur die Fronten. "Die Roßbacher schaden sich am meisten selbst" wird eine andere Bewohnerin zitiert. In einen Schreiben an die Redaktion heißt es: "Wir, wie es auf dem Plakat steht, sind nur ein paar wenige" - dies bezieht sich offenbar auf das neueste, vor dem Haus des Funkamateurs angebrachte Plakat, auf dem es heißt "Solche Mitbürger wollen wir nicht".
Einer Meldung von Osthessenfunk.de zufolge war am 8. Mai 2015 auch der Radiosender "Antenne Bayern" vor Ort und interviewte den betroffenen Funkamateur Joachim Zinn DF3FF.
Update vom 12.05.2015
"Antenne Bayern" hat nur eine kurze 30-Sekunden-Nachricht produziert und am 12. Mai 2015 in den 18-Uhr-Nachrichten gesendet. Der Clip kann unter www.osthessenfunk.de/Audio/AntenneBayern.mp3 angehört werden.
© FM-FUNKMAGAZIN
www.meinrufzeichen.de
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