01. 01. 2005
Rückblick: Das war
das CB-Funk-Jahr 2004
Januar 2004
Freude bei den Schweizer CB-Funkern: Die Schweizer Regulierungsbehörde hat zugestimmt, dass zwei Frequenzen im 70-cm-Amateurfunkband für den CB-Datenfunk genutzt werden dürfen. Der Schweizer Amateurfunk-Verband USKA ist mit dieser Regelung ebenfalls einverstanden.
Ein neues Internet-Radio
namens Five-Radio geht an den Start. Das Team besteht
überwiegend aus ehemaligen Mitarbeitern von rpa-Radio.
Five-Radio verspricht eine wöchentliche CB-Funk-Sendung. Die
Freude darüber hält nur neun Monate. Bereits im Oktober wird
Five-Radio die CB-Funk-Sendungen wieder einstellen und seinen
Sitz in die Schweiz verlegen.
Februar 2004
Aufregung beim PMR446-Info-Team: Die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs hat dem Info-Team eine Abmahnung und eine strafbewehrte Unterlassungserklärung ins Haus geschickt. Der Internet-Sender rpa-Radio berichtet ausführlich über den Vorfall. Zahlreiche Hörer bieten daraufhin ihre Hilfe an. Die Angelegenheit wird später gütlich beigelegt.
Die Regulierungsbehörde
stellt ihren Jahresbericht 2003 vor. CB-Funk und andere
Jedermann-Funkanwendungen werden darin nicht mehr erwähnt.
März 2004
Der ehemalige Betreiber von "CB-Radio", Burkhard Heid, verklagt den Journalisten Alexander Eisele. Heid fordert von Eisele die Entfernung einer Website und wirft ihm "Schmähkritik" sowie Verletzung des Persönlichkeitsrechts und des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung vor.
Frühjahrstagung des DAKfCBNF
in Bad Frankenhausen. Die Delegierten beschließen die Berufung
einer Arbeitsgruppe, die eine neue Satzung und Geschäftsordnung
erarbeiten sollen. Die Vorsitzende des DAKfCBNF, Heike Hess, wird
in ihrem Amt bestätigt. Einige Delegierte verlangen Auskunft
darüber, ob der DAKfCBNF im Jahre 2002 aus dem europäischen
Normungsinstitut ETSI ausgetreten ist oder ob er von ETSI
ausgeschlossen wurde. Franz Ahne erklärt dazu, dass ihm eine
E-Mail vorliegt, nach der der DAKfCBNF die ETSI-Mitgliedschaft
aus finanziellen Gründen beendet hat. Monate später wird sich
herausstellen, dass der Verein wegen Beitragsrückständen
ausgeschlossen wurde.
April 2004
Die Deutsche Funk-Allianz (DFA) hält in Freden/Leine ihre Frühjahrstagung ab. Die Delegierten ("Abgeordneten") beschließen u.a., dass die DFA darauf hinwirken soll, dass die 4-Watt-ERP-Beschränkung für den CB-Funk im Frequenznutzungsplan geändert und die 10-Watt-EIRP-Grenze für eine Standortbescheinigung auf 100 Watt EIRP erhöht wird. Ein Antrag, mit dem der Journalist Alexander Eisele zur "Persona non grata" erklärt werden soll, wird auf die nächste Sitzung vertagt.
Protest der Sysop-Vereinigung Regio-Net-DL beim Bundeskanzler und beim RegTP-Präsidenten: Die Sysops kritisieren, dass die RegTP bei Gerichtsprozessen Messergebnisse vorlegt, die mit ungeeichten bzw. nicht kalibrierten Meßgeräten zustande gekommen sind. Dies verstößt nach Auffassung von Regio-Net-DL gegen das Eichgesetz.
Die bundesweite
"CB-Funkstaffel" sorgt für regen Betrieb auf allen
Kanälen. Die Aufgabe dieser Aktion: Ein Kennwort soll auf einem
Rundkurs durch Deutschland von Station zu Station weitergegegeben
werden. Etwa doppelt so viele Stationen wie im Vorjahr beteiligen
sich an dieser Funkkette.
Mai 2004
Missmut bei den Funkamateuren: Die RegTP will die Amateurfunk-Gebühren bis zum Jahre 2008 stufenweise erhöhen. Die Behörde begründet die zum Teil drastischen Gebührenerhöhungen mit dem geringen Kostendeckungsgrad, der beim Amateurfunk bisher angeblich nur 15 Prozent beträgt.
Die RegTP legt die
Frequenznutzungs- und EMV-Beiträge für die Jahre 2003 und 2004
fest. CB-Funker müssen normalerweise nichts mehr zahlen.
Ausgenommen von der Beitragsfreiheit sind
Einzelfrequenzzuteilungen für die Nutzung der Kanäle 41 bis 80
mit ortsfesten Funkanlagen innerhalb der Schutzzonen.
Juni 2004
Eine E-Mail von der RegTP sorgt für Aufsehen: Die Regulierungsbehörde teilt einem CB-Funker auf Anfrage mit, dass sie grundsätzlich kein Problem damit habe, AM und SSB auf allen 40 Kanälen freizugeben, wenn die Funker dies wünschen.
Urteil im Prozess Heid gegen Eisele: Das Landgericht Köln weist die Klage von Burkhard Heid in allen Punkten ab. Heid muss die Kosten des Verfahrens tragen.
Der CB-Contest "Radio Activity Day" sorgt wieder für regen Betrieb auf dem 11-Meter-Band. Rund 35 % mehr Teilnehmer als im Vorjahr nehmen an der Veranstaltung teil.
Nach mehrjähriger
Vorbereitungszeit tritt das neue Telekommunikationsgesetz tritt
in Kraft. Mit dem neuen Gesetz sollen europäische Richtlinien
umgesetzt werden. Unmittelbare Änderungen für den CB-Funk
ergeben sich daraus nicht.
Juli 2004
Die DFA spricht sich in einer Pressemitteilung erneut für die Freigabe von SSB auf allen 40 Kanälen aus. Sie fordert außerdem die Freigabe von 40 zusätzlichen Kanälen im oberen 27-MHz-Bereich und erklärt ihre Bereitschaft, dafür auf die bisherigen Kanäle 41 bis 80 zu verzichten.
Packet-Radio-Freunde veranstalten im thüringischen Craula einen Fieldday. Die Veranstaltung hat Tradition, sie findet bereits zum elften Male statt. Sysops von Regio-Net-DL führen tragbare Systeme für den Katastrophen-Notfunk vor.
Die DAKfCBNF-Vorsitzende
Heike Hess antwortet allen CB-Funkern, die sich im Rahmen einer
E-Mail-Aktion zur Freigabe von SSB auf 40 Kanälen an den
DAKfCBNF gewandt hatten. Sie erklärt die Funktionsweise des
DAKfCBNF und verweist an die regionalen Mitgliedsverbände.
August 2004
Die Regulierungsbehörde sucht neue Frequenznutzungen für den Bereich ehemaligen B-Mobilfunknetzes. Die CB-Funk-Vereinigungen DAKfCBNF und DFA wollen Konzepte für die Nutzung dieser Frequenzen erarbeiten und bei der RegTP einreichen.
Zoff bei FIG Südwest: Der
Pressewart und technische Berater der FIG Südwest, Horst Garbe,
tritt von seinen Ämtern zurück. Vorausgegangen waren
Unstimmigkeiten mit dem Vorsitzenden der FIG.
September 2004
Die DFA erhebt schwere Vorwürfe gegen den Ehrenvorsitzenden des DAKfCBNF, Franz Ahne. Sie wirft ihm in einer Presseerklärung "Interessenverrat" vor. Er habe sich bei seinen Konsultationen mit der RegTP im Namen des DAKfCBNF gegen die Einführung von AM und SSB auf 40 Kanälen ausgesprochen. Franz Ahne bestreitet dies. Der DAKfCBNF fordert die DFA auf, Beweise für ihre Beschuldigungen vorzulegen.
Mehrere Mitglieder der
Packet-Radio-Arbeitsgemeinschaft Regio-Net-DL stellen
Strafanträge gegen Mitarbeiter der RegTP sowie gegen eine Bonner
Amtsrichterin *). Sie werfen den
RegTP-Mitarbeitern u.a. Amtsmissbrauch, Urkundenfälschung,
Verfolgung Unschuldiger, Verleumdung sowie datenschutzrechtliche
Verstöße vor.
*)
Wir berichteten anfangs irrtümlich, dass es sich um eine KÖLNER
Amtsrichterin handelt. Entschuldigung!
Herbsttagung der DFA im
hessischen Neustadt. Der Verband hat zwei Vorschläge zur Nutzung
der Ex-B-Netz-Frequenzen bei der RegTP eingereicht, die von den
DFA-Mitgliedern Franz Hornauer und Mathias Czaya erarbeitet
wurden. Hornauers Vorschlag sieht ein universell nutzbares
digitales System vor, Czaya befürwortet eine Erweiterung der
technischen Möglichkeiten der Funkanwendung "Freenet".
Der bereits auf der Frühjahrstagung gestellte Antrag, den
Journalisten Alexander Eisele zur "Persona non grata"
zu erklären, wird zurückgezogen.
Oktober 2004
Nach langer Zeit ist die sogenannte Bundestags-Lobbyliste wieder aktualisiert worden. Als einziger CB-Funk-Verband hat sich die DFA darin eintragen lassen.
Das Wirtschaftsministerium veröffentlicht einen neuen Frequenzbereichszuweisungsplan. Für den CB-Funk ergeben sich keine Änderungen.
Der DAKfCBNF tagt im
bayerischen Steinach. Die Degierten sprechen sich u.a. für eine
Freigabe aller Modulations- und Betriebsarten auf den Kanälen 1
bis 40 sowie für die Schaffung eines CB-Funks im UKW-Bereich
aus. Die geplante Satzungsänderung und die Verabschiedung einer
Geschäftsordnung werden wegen Formfehlern auf die nächste
Tagung verschoben. Die Arbeitsgruppe Datenübertragung im
DAKfCBNF beschließt eine neue Arbeitsordnung. Aufnahmeanträge
von Personen, die bei der Tagung nicht persönlich anwesend sind,
werden zurückgestellt. Sysops der Arbeitsgemeinschaft
Regio-Net-DL, die Aufnahmeanträge gestellt haben, sind mit
dieser Arbeitsweise nicht einverstanden und ziehen ihre Anträge
zurück.
November 2004
Das europäische Normungsinstitut ETSI bringt zwei Entwürfe für Standards zur Störfestigkeit von Fernsehanlagen heraus. An der Schaffung der Standards waren die CB-Funk-Organisation ECBF und der französische Funkgeräte-Hersteller President maßgeblich beteiligt. Sie wollen damit langfristig erreichen, dass durch bessere TV-Störgrenzwerte die SSB-Sendeleistung von CB-Funkanlagen europaweit auf 12 Watt PEP angehoben werden kann.
Für einen Sturm im
Wasserglas sorgt eine Rechtsverordnung, die es der RegTP erlaubt,
zwei Kostenverordnungen künftig selbst zu erlassen. Die DFA
sieht darin ein Abgleiten Deutschlands "von einem
Rechtsstaat in einen Polizei- und Überwachungsstaat". In
einer an zahlreiche Presseorgane verschickten Mitteilung ruft die
DFA die betroffenen Bürger dazu auf, vom Notstandsrecht auf
Widerstand Gebrauch zu machen.
Dezember 2004
Enttäuschung bei vielen CB-Funkern: In der neuen "Schnittstellenbeschreibung" (früher: Zulassungsvorschrift) für 80-Kanal-CB-Funkgeräte mit AM und SSB-Funktion sind nur die "alten" zwölf Kanäle für AM und SSB vorgesehen. Viele Funker hatten auf 40 Kanäle gehofft. Ob die Schnittstellenbeschreibung in naher Zukunft noch einmal überarbeitet wird, ist unklar.
Der Webmaster des DAKfCBNF, Thomas Karten, kehrt dem Verein den Rücken. Er sieht sich in seiner Arbeit von Personen behindert, die Kritik an den Nachrichten üben, die er auf der Homepage und im DAKfCBNF-Newsletter veröffentlicht hat.
Der Österreichische Verfassungsgerichtshof erklärt die Finanzierung der österreichischen "Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH" teilweise für verfassungswidrig. Juristen wollen prüfen, ob die Entscheidungsgründe auch auf die bundesdeutsche RegTP anwendbar sind.
Katastrophe in Südostasien: Durch Seebeben ausgelöste meterhohe Flutwellen reißen zehntausende von Menschen in den Tod. Angesichts des unendlichen Leids schrumpfen unsere "Probleme" zur Bedeutungslosigkeit...
- wolf -
© FM-FUNKMAGAZIN
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