01. 01. 2004
Rückblick: Das war
das CB-Funk-Jahr 2003
Januar 2003
Überraschung bei den CB-Funkern: Das Wirtschaftsministerium legt den Entwurf einer Rechtsverordnung vor, in der unter anderem auch das 11-Meter-Band als besonders schützenswerter BOS-Funk-Bereich ausgewiesen ist. Drei Monate später zieht das Ministerium den Entwurf zurück; er war nicht EU-konform.
Nach mehr als einem Jahr
beantwortet das Wirtschaftsministerium den "Berliner
Fragenkatalog", den CB-Funker im Oktober 2001 dem
Bundestagsabgeordneten Hubertus Heil überreicht hatten. Die
Antworten sind ernüchternd: Keine Aussichten auf Abschaffung der
"Schutzzonen", keine Unterstützung für ein "CB-Funk-Gesetz",
keine Zuständigkeit der Behörde für Antennenregelungen.
Februar 2003
Der Verlag für Technik und Handwerk gibt bekannt, dass die Zeitschrift "CB-funk" im März eingestellt wird. Das Blatt rechnet sich nicht mehr. Jetzt ist der vierteljährlich erscheinende "CB-Kurier" die einzige Zeitschrift, die sich noch speziell mit CB-Funk befasst.
Stolz bei der "Interessengemeinschaft
der Funkfreunde Sachsen": Acht ihrer Mitglieder werden mit
dem Fluthelferorden des Freistaates Sachsen ausgezeichnet. Sie
bleiben nicht die einzigen: Zu einem späteren Zeitpunkt werden
auch CB-Funker aus Emmendingen und aus dem Großraum Hannover mit
dieser Auszeichnung geehrt.
März 2003
Das Betreiben von CB-Packet-Radio-Netzen stellt kein "geschäftsmäßiges Erbringen von Telekommunikationsdiensten" dar. Das hat die RegTP einem CB-Funker auf Anfrage mitgeteilt. CB-Packet-Radio-Netze verstoßen somit nicht gegen die CB-Datenfunk-Auflagen.
Der DAKfCBNF tagt im fränkischen Ebermannstadt. Bei den anstehenden Vorstandswahlen wird Michael Lennarz als Vorsitzender wiedergewählt. Ein TV-Team ist vor Ort und dreht einen Beitrag für's Bayerische Fernsehen.
Erstaunliche Zahlen kommen
von der RegTP: Entgegen pessimistischen Prognosen ist die Zahl
der angemeldeten CB-Funker im Jahre 2002 nur um 1,2 % zurückgegangen.
April 2003
Tagung der "Deutschen Funk-Allianz" im hessischen Neustadt. Der Verband startet einen neuerlichen Versuch der Zusammenarbeit mit dem DAKfCBNF. Das Thema soll auf einer Veranstaltung von rpa-Radio diskutiert werden; außerdem wollen DFA-Vertreter an der nächsten DAKfCBNF-Tagung teilnehmen.
AUS für einen möglichen Jedermannfunk auf den ehemaligen C-Netz-Frequenzen. Die RegTP weist diesen Frequenzbereich dem Betriebs- und Bündelfunk zu.
rpa-Radio lädt Vertreter von
DAKfCBF und DFA zu einer Diskussion auf die fränkische Burg
Feuerstein. Es geht um eine mögliche Zusammenarbeit der beiden
Verbände. Die Diskussion verläuft sachlich, aber ohne konkrete
Ergebnisse. Harald Westermann (DFA) erklärt, man könne bei
Sondierungsgesprächen über alles diskutieren, solange "die
Forderungen nicht vorher auf dem Tisch liegen". Franz Ahne (DAKfCBNF)
schlägt als mögliche Grundlage einer Zusammenarbeit eine "Gesellschaft
bürgerlichen Rechts" vor.
Mai 2003
Die RegTP bittet zur Kasse. Sie verschickt Bescheide für Funk-Gebühren und -Beiträge, teilweise rückwirkend für vier Jahre. Bei den meisten CB-Funkern schlägt das mit mehr als 50 Euro zu Buche.
Nomen est omen: Eine "CB-Funk-Staffel" unter dem Motto "DER CB-FUNK LEBT" sorgt für regen Funkverkehr auf allen Kanälen. Die Aufgabe: Ein Kennwort soll auf einem Rundkurs durch Deutschland von Station zu Station weitergegegeben werden. 66 CB-Stationen beteiligen sich an dieser Funkkette. Die Veranstaltung soll auch im nächsten Jahr wieder stattfinden.
Das Wirtschaftsministerium
veröffentlicht den Entwurf eines neuen
Telekommunikationsgesetzes. Für Aufmerksamkeit sorgt ein Passus,
der besagt, dass auch Inhaber von Allgemeinen Frequenzzuteilungen
zur Zahlung von Frequenznutzungsbeiträgen herangezogen werden können.
Die DFA sieht darin eine "verfassungsrechtlich äußerst
bedenkliche Entwicklung".
Juni 2003
Aufregung bei den Funkamateuren: Der Deutsche Amateur-Radio-Club entlässt seinen langjährigen Geschäftsführer Bernd W. Häfner fristlos. Gründe werden nicht genannt. Häfner ist fassungslos und will klagen.
Ein 14-jähriger Hobbyfunker
entdeckt zufällig Abhöranlagen in der Bremer CDU-Zentrale.
Statt eines Lobes wird dem Schüler ein Strafverfahren wegen
Verstoßes gegen das Telekommunikationsgesetz in Aussicht
gestellt. Die Sache verläuft im Sande.
Juli 2003
Die RegTP kündigt an, alle
"Allgemeinen Frequenzzuteilungen" zu überarbeiten. Sie
sollen an europäische Bestimmungen angeglichen werden. Im
Jedermannfunk-Bereich wären die PMR-, LPD- und Freenet-Frequenzzuteilungen
davon betroffen.
August 2003
Freude bei den Funkamateuren - sie dürfen ab 15. August ohne Morseprüfung auf den Afu-Kurzwellenbändern funken.
Anlässlich der Internationalen Funkausstellung in Berlin veranstalten Funkamateure und CB-Funker gemeinsam eine "eigene Funkausstellung" am Berliner Alexanderplatz. Die Veranstaltung wird ein Erfolg; Funkamateure und CB-Funker wollen ihre Zusammenarbeit fortsetzen.
Der CB-Funk-Contest "Radio
Activity Day" wird zu einem großen Erfolg. Trotz schlechten
Wetters beteiligen sich viele CB-Stationen an dieser
Veranstaltung. Zahlreiche Sponsoren haben Preise gestiftet. Der
Contest soll auch im nächsten Jahr wieder stattfinden.
September 2003
Neue Bestimmungen für den CB-Funk in Deutschland: Rückwirkend ab Jahresanfang ist der CB-Funk anmelde- und beitragsfrei. Eine neue allgemeine Frequenzzuteilung der RegTP macht's möglich. Lediglich für ortsfeste Stationen, die innerhalb der Schutzzonen die Kanäle 41 bis 80 nutzen, gibt es weiterhin eine Sonderregelung.
Die Deutsche Funk-Allianz hält
in Lüdenscheid ihre Herbsttagung ab. Burkhard Heid aus Luxemburg
wird der Titel "Ehrenpräsident" verliehen. Mit dem
"Deutschen CB-Funk-Friedenspreis" wird Hans-Werner
Hoppe ausgezeichnet. Die DFA-Delegierten stimmen einem Antrag zu,
der besagt, dass die Bemühungen um Zusammenarbeit mit dem
DAKfCBNF so lange ruhen sollen, bis sich der gesetzliche
Vertreter des DAKfCBNF an die DFA wendet. Begründet wird dies
mit einer Äußerung des DAKfCBNF-Ehrenvorsitzenden Franz Ahne in
einem Internet-Forum, die von DFA-Mitgliedern als Beleidigung
empfunden wurde.
Oktober 2003
Herbsttagung des DAKfCBNF in Dahlen (Sachsen): Eine Annäherung an die DFA ist nicht in Sicht. Der Ehrenvorsitzende Franz Ahne erklärt, er könne sich nicht erinnern, dass jemals der DAKfCBNF von sich aus auf eine Arbeitsgemeinschaft zugegangen sei.
Wechsel im DAKfCBNF-Vorstand:
Der Vorsitzende Michael Lennarz tritt nach zwölf Jahren aus
gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Zur neuen
Vorsitzenden wird Heike Hess berufen.
November 2003
Die RegTP veröffentlicht den
Frequenznutzungsplan für die Bundesrepublik Deutschland. Auf
mehr als 600 Seiten sind alle Frequenznutzungen im Bereich 9 kHz
bis 275 GHz aufgelistet. Für den Jedermannfunk ergeben sich
keine Änderungen.
Dezember 2003
Fleißarbeit der RegTP kurz vor Jahresende: Die Behörde hat, wie im Juli angekündigt, zahlreiche allgemeine Frequenzzuteilungen entrümpelt und an europäische Vorgaben angepasst, darunter auch die Zuteilungen für PMR 446, LPD/SRD und "Freenet". Frequenzen und Sendeleistungen sind gleich geblieben; das Zusammenschaltungsverbot von PMR-Geräten mit anderen Telekommunikationsnetzen ist entfallen.
Der DAKfCBNF will seine Öffentlichkeitsarbeit verbessern. Dazu hat der Verband seine Homepage runderneuert und den Fachjournalisten Henning Gajek mit der Pressearbeit beauftragt.
Trauer bei den Funkfreunden in der Schweiz: Am 31.12.2003 stirbt endgültig der Schweizer Jedermannfunk im 934-MHz-Bereich. Die Frequenzen werden für den Mobilfunk gebraucht. Ersatzfrequenzen im 70-cm-Band sind in Aussicht, aber dazu müssen sich die Schweizer CB-Funker erst einmal mit den Funkamateuren einigen.
- wolf -
© FM-FUNKMAGAZIN
www.meinrufzeichen.de
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