01.01.2015
Rückblick: Das war
das CB-Funk-Jahr 2014
Januar 2014
Kurswechsel bei der CB-Vereinigung DFA: Im Juni vergangenen Jahres hatten sich die Delegierten des Vereins für eine Auflösung der DFA ausgesprochen. Jetzt kündigt der Vorstand an, dass man weitermachen wolle. Künftig sollen neben Vereinen auch Einzelfunker Mitglied werden können.
Die Voice-over-IP-Plattform "Virtual-CBFunk" (VCBF) feiert vierjähriges Jubiläum. VCBF ist eine CB-Funk-Simulation, bei der die Sprachübertragung ausschließlich über das Internet stattfindet. Antennengeschädigte Funker freuen sich über die diese Kommunikationsmöglichkeit; Kritiker monieren, dass es sich dabei nicht um "echten" Funk handelt.
Das Schweizer "Bundesamt
für Kommunikation" ordnet ein Verkaufsverbot für das
CB-Mobilfunkgerät "Albrecht AE 5890 EU" an, weil nach
Ansicht der Behörde Störgrenzwerte nicht eingehalten werden.
Der Hersteller reagiert schnell und bessert nach. Die Geräte aus
neuer Produktion sind von dem Verkaufsverbot nicht mehr
betroffen.
Februar 2014
Aufregung um das
Amateurfunkgesetz: Eine Funk-Zeitschrift berichtet, dass es im
Wirtschaftsministerium Überlegungen gegeben hatte, das
Amateurfunkgesetz und die Amateurfunkverordnung aus
Kostengründen abzuschaffen und durch eine
"Allgemeinzuteilung für den Amateurfunk" zu ersetzen.
Der RTA erklärt dazu, ein derartiger Vorstoß des Ministeriums
sei "erfolgreich abgewendet" worden und "nun vom
Tisch". Das Wirtschaftministerium teilt mit, dass ihm
Überlegungen zur Abschaffung von Amateurfunkgesetz und
Amateurfunkverordnung nicht bekannt seien.
März 2014
Lange hat's gedauert: Die österreichische Fernmeldeverwaltung gibt die Modulationsarten AM und SBB im CB-Funk frei. Österreich ist damit das letzte deutschsprachige Land, das die europäische CEPT-Decision für den CB-Funk in nationales Recht umgesetzt hat.
Protest gegen Powerline: Der Funkamateur Karl Fischer, DJ5IL, wendet sich in einem Offenen Brief an die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Viviane Reding. Er beschreibt, warum Powerline für die breitbandige Datenübertragung über ungeschirmte Stromleitungen nicht geeignet ist und erhebliche Störungen verursachen kann. Für die Schaffung der neuen "Powerline"-Norm EN 50561 gebe es kein gültiges Mandat der Europäischen Kommission. Außerdem verletze die Norm die vorgeschriebene Technologieneutralität und auch die Geschäftsordnung des Normungsinstituts CENELEC.
Die CB-Vereinigung DAKfCBNF
tagt im hessischen Wolfhagen. Nach Angaben des Vereins werden 24
nicht näher bezeichnete Tagesordnungspunkte bearbeitet. Mehrere
"Vorschläge zum CB-Funk" sollen "in absehbarer
Zeit dem Wirtschaftsministerium vorgelegt werden". Nähere
Informationen gibt der Verein nicht bekannt.
April 2014
Die österreichische
Fernmeldeverwaltung teilt einem CB-Funker mit, dass in
Österreich nur solche CB-Funkgeräte betrieben werden dürfen,
die ausschließlich über 40 schaltbare Kanäle verfügen.
Geräte, bei denen die Kanalzahl oder die Sendeleistung über
Tastenkombinationen oder interne Jumper erhöht werden kann,
seien nicht erlaubt. Später wird die Behörde diese restriktive
Auslegung lockern.
Mai 2014
Die Bundesnetzagentur veröffentlicht ihren Jahresbericht für das Jahr 2014. Die Behörde berichtet über die Bearbeitung zahlreicher Störungen von BOS-Funk, Flugfunk und Mobilfunknetzen. Zu Amateurfunk, CB-Funk und anderen Hobbyfunk-Anwendungen enthält der Bericht keine Angaben.
Unter der Bezeichnung "Lafayette Evolution" erscheint ein neues CB-Mobilfunkgerät auf dem deutschen Markt. Das Gerät liegt im mittleren Preis- und Ausstattungssegment und kann als Besonderheit mit 12 oder 24 Volt betrieben werden.
Ein Rentner aus Düsseldorf
wird wegen Verstoßes gegen das "Abhörverbot" zu einer
Geldstrafe von 500 Euro verurteilt. Der Mann hatte mit einem
Scanner auf offener Straße lautstark dem Sprechfunkverkehr der
Düsseldorfer Polizei zugehört...
Juni 2014
Die britische Regulierungsbehörde "Ofcom" gibt im CB-Funk auf den Kanälen 1 bis 40 die Modulationsarten AM und SSB frei. Bisher war im britischen CB-Funk nur die Modulationsart FM erlaubt. Mit der neuen Regelung hat Großbritannien die europäische CEPT-Decision zum CB-Funk umgesetzt, die bereits im Juni 2011 in Kraft getreten war.
Die CB-Funk-Vereinigung "Deutsche Funk-Allianz" (DFA) sagt ihre für den 14. Juni vorgesehene Mitgliederversammlung kurzfristig wegen Krankheit ab. Ein neuer Termin wird in Aussicht gestellt, aber bis Jahresende nicht realisiert.
Die BNetzA gibt fünf Frequenzen im 27-MHz-Bereich für SRD mit einer Strahlungsleistung von 100 Milliwatt ERP frei. Die Geräte dürfen innerhalb einer Stunde nur wenige Sekunden senden. Denkbar sind Anwendungen zur Übermittlung von Meßwerten oder Statusmeldungen.
Zum 13. Mal sorgt der "Radio Activity Day" für Aktivität auf den CB-Funk-Kanälen. Die Veranstaltung wurde im Jahre 2002 von dem Journalisten Alexander Eisele ins Leben gerufen und wird seit zwölf Jahren von den "Funkfreunden Nordbaden" durchgeführt.
Das östereichische BMVIT
erklärt in einem Schreiben an einen Hobbyfunker, dass das
Errichten und Betreiben von CB-Funk-Multinormgeräten zulässig
ist, wenn sichergestellt ist, dass das Gerät ausschließlich mit
den in Österreich erlaubten Parametern arbeitet und eine
Umstellung auf eine andere Ländernorm "mit einfachen
Mitteln" nicht möglich ist. Was "einfache Mittel"
sind, lässt die Behörde offen.
Juli 2014
Die BNetzA gibt bekannt, dass
sie zeitlich befristet Amateurfunkbetrieb in einem Teilbereich
des 4-Meter-Bandes duldet. Die Duldung endet schon Ende August
2014.
August 2014
Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof weist die Klage eines Funkamateurs auf Beseitigung von Powerline-Störungen ab. Der Funkamateur wollte die BNetzA auf gerichtlichem Wege zwingen, Maßnahmen zur Störungsbeseitigung gegen ein Unternehmen zu ergreifen, das Internetzugang über das Stromnetz anbietet. Das Gericht weist die Klage ab, weil ein Gutachter erklärt, er habe in der Wohnung des Funkamateurs "keine PLC-typischen Störungen festgestellt".
Ein Hamburger Funkhändler baut Albrecht-CB-Funkgeräte für den Betrieb in Österreich um. Dazu wird im Gerät die Umschaltmöglichkeit auf verschiedene Ländernormen deaktiviert. Der Umbau ist vom Hersteller autorisiert.
Die Computer-Zeitschrift
"c't" berichtet, dass die Zahl gemeldeter
Powerline-Störungen seit Anfang 2011 von 16 auf 20 Fälle pro
Jahr angestiegen ist. Das sei angesichts von 6000 bis 7000
Meldungen pro Jahr weiterhin extrem niedrig.
September 2014
Aufregung beim
österreichischen Amateurfunkverband ÖVSV: Der Präsident des
Vereins berichtet, dass das österreichische Amateurfunkgesetz
geändert werden soll. Es soll "gravierende
Änderungen" geben, die "den Zweck des
Amateurfunkdienstes und die Gültigkeitsdauer der Lizenzen
betreffen". Kurze Zeit später rudert der ÖVSV zurück: Es
habe sich um ein Missverständnis gehandelt. Es ist zwar ein
neues Gesetz geplant, aber der Verein werde in die
Entwurfsplanung einbezogen.
Oktober 2014
Die Firma Stabo Elektronik kündigt ein neues CB-Mobilfunkgerät an. Das mittelgroße AM/FM-Gerät liegt in der mittleren Preis- und Ausstattungsklasse und dürfte vorwiegend konservative Käufer ansprechen
Zum 23. Mal findet in Durmersheim die Hobbyfunkmesse "Rheintal Electronica" statt - auch diesmal wieder mit der "CB-Lounge", in der sich Messebesucher über die Möglichkeiten des CB-Funks informieren und CB-Hardware erwerben können. Das Publikum äußert sich überwiegend positiv und auch die Veranstalter sind zufrieden - die Besucherzahl der Rheintal Electronica ist nahezu konstant geblieben. Kleiner Wermutstropfen: Ob die "CB-Lounge" auch im nächsten Jahr stattfinden wird, ist noch ungewiss.
Die CB-Vereinigung DCBO gibt
bekannt, dass sie die AM-, FM- und SBB-Konteste künftig nicht
mehr ausrichten wird. Auch das vereinsübergreifende Projekt
"Punktefunken" wird nicht mehr fortgeführt. Der Grund:
Zu geringe Nachfrage und rückläufige Teilnehmerzahlen.
November 2014
Die Firma Team Electronic
bringt überraschend ein extrem kleines CB-Mobilfunkgerät auf
den Markt. Der AM/FM-Winzling aus chinesischer Produktion
verfügt zwar nur über die wichtigsten Bedienelemente und ein
fest angeschlossenes Mikrofon, begeistert aber durch
hervorragende Verarbeitung, gute technische Daten und den
geringen Preis von knapp 60 Euro.
Dezember 2014
Hexenjagd in der Provinz: In der bayerischen Gemeinde Zeitlofs protestieren aufgehetzte verängstigte Bewohner gegen einen ortsansässigen Funkamateur. Sie stören sich an seinen Antennen und machen die Amateurfunkanlage für fünf Krebs-Todesfälle in der Ortschaft verantwortlich.
Die österreichische Fernmeldeverwaltung stellt klar, dass Multinorm-CB-Funkgeräte in Österreich betrieben werden dürfen, wenn nach einer softwaremäßigen "Ländernorm"-Umschaltung das Gerät aus- und wieder eingeschaltet werden muss. Damit ist der Umbau von Albrecht-CB-Funkgeräten mit blockierter Ländernorm-Umschaltung für den österreichischen Markt hinfällig.
Ein Lebenszeichen von der CB-Funk-Vereinigung DFA: Der Verein gibt auf seiner Website bekannt, dass der bisherige Vorsitzende Hans Bestobka sein Amt niedergelegt hat. Zur Zeit werde dieses Amt von der stellvertretenden Vorsitzende Angela Westermann wahrgenommen. Im kommenden Jahr soll eine Mitgliederversammlung einberufen werden.
Die BNetzA veröffentlicht den Entwurf ihres "Vorhabenplans" für das Jahr 2015. Die Behörde will u.a. an der Änderung des EMVG und des FTEG mitwirken und sich für eine Verbesserung der Marktüberwachung und des Verbraucherschutzes einsetzen. Für "Einrichtungen mit kabelloser Energieübertragung" sollen Grenzwerte für die Störstrahlung im Bereich 9 kHz bis 30 MHz festgelegt werden. Die BNetzA will dazu "gemeinsam mit der Industrie eine Lösung für eine schlanke und effiziente Regulierung finden".
Zuwachs bei den CB-Funk-Winzlingen: Die Firma Alan Electronics kündigt ein Mini-CB-Mobilfunkgerät im Niedrigpreissegment für Anfang nächsten Jahres an. Das AM/FM-Gerät stammt vom selben chinesischen Hersteller wie das kürzlich auf den Markt gekommene Mini-Gerät des Mitbewerbers Team Electronic, verfügt aber über ein größeres Display mit integriertem S-Meter.
Wird das Jahr 2015 noch weitere Mini-CB-Funkgeräte bringen, vielleicht sogar mit SSB? Es bleibt spannend...
- wolf -
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