CB-Jahresrückblick:
Das war das Jahr 2000...
Januar 2000:
Die Regulierungsbehörde legt ihren Jahresbericht 1999 vor. Sie hat im vergangenen Jahr 9800 neue CB-Frequenzzuteilungen vergeben und 23500 CB-"Verwaltungsvorgänge" bearbeitet.
Februar 2000:
CB-Urgestein Alexander Eisele veröffentlicht einen "Offenen Brief" an den DAKfCBNF. Er wirft dem Verband unprofessionelle und stümperhafte Arbeit vor und tritt als Delegierter zurück.
März 2000:
Ärger auch bei den CB-Datenfunkern: Der Sprecher der "Arbeitsgruppe Datenübertragung" im DAKfCBNF, Andreas Koch, bezeichnet die Situation als "katastrophal" und fordert eine Abkehr von "Kohl'schen Strukturen".
Noch mehr Schrott im 11-Meter-Band: Die Regulierungsbehörde genehmigt Datenfunk für Eisenbahn-Signalisierung und für medizinische Zwecke im ISM-Bereich des CB-Bandes. Europa macht's möglich - die Anwendungen sind europaweit harmonisiert.
April 2000:
AUS für das deutsche Funkgeräte-Zulassungszeichen. Die Zulassungsbestimmungen werden europaweit vereinheitlicht. Neue CB-Funkgeräte müssen in Zukunft nur noch das CE-Zeichen tragen sowie ein "Aufmerksamkeitszeichen". Ob ein Funkgerät in Deutschland betrieben werden darf, ist künftig nur an der Verpackung und aus der Bedienungsanleitung ersichtlich.
Der DAKfCBNF tagt in Güstrow. Die Delegierten fordern eine Aufhebung der Genehmigung für Eisenbahn-Datenfunk. Die Sysop-Richtlinien sollen überarbeitet werden und der Vorstand will ein Formular für Störmeldungen erarbeiten. Albrecht stellt auf der Tagung ein neues Computerprogramm für die Steuerung von CB-Funkgeräten vor. Allgemeines Lob erntet der gastgebende Funkclub Concordia für die hervorragende Organisation der Veranstaltung.
Ärger im Vorfeld der DAK-Tagung: Der DCBD erklärt seinen Austritt aus dem DAKfCBNF. Seine Gründe: Mangelnde Interessenvertretung und willkürliche Umsetzung von Delegiertenbeschlüssen.
Mai 2000:
Powerline Communications (PLC) macht wieder Schlagzeilen. Der Referatsleiter des Bundesratspräsidenten versichert, dass der Bundesrat keiner Regelung zustimmen wird, die Störungen des Rundfunks nicht ausschließt.
Freude bei den Österreichern: Sie dürfen künftig PRM-446-Geräte auch für Hobbyfunkzwecke nutzen. Bisher durften diese Geräte nur für den Betriebsfunk benutzt werden.
Juni 2000:
Das nordrhein-westfälische Städtchen Straelen sorgt im Sommerloch für Aufregung. Die Stadtverwaltung hat eine Verordnung erlassen, die als "Quasi-Antennenverbot" in der historischen Altstadt gedeutet werden kann. Die Stadt glaubt, dass darüber in den Medien falsch berichtet wurde und wendet sich mit einer Presseerklärung an die Öffentlichkeit.
Juli 2000:
Die RegTP genehmigt "induktive Funkanlagen" im ISM-Bereich des CB-Funk-Bandes. Sie nennt als Beispiele: Diebstahlsicherungen, KFZ-Wegfahrsperren, Metallsuchgeräten und Identifizierungssysteme.
Erschütterung in Hannover: Der stadtbekannte und beliebte CB-Funker "Piano-Jürgen" ist ermordet worden. Die Polizei nimmt zwei mutmaßliche Täter fest. Die beiden sind ebenfalls CB-Funker.
Der Bundesrat billigt unter anderem die Rechtsverordnung, in der die umstrittenen Stör-Grenzwerte für Powerline Communications (PLC) enthalten sind. Erst vor zwei Monaten hatte der Referatsleiter des Bundesratspräsidenten versichert, dass der Bundesrat laschen Grenzwerten nicht zustimmen werde.
Die Deutsche Funk-Allianz (DFA) aktualisiert ihr "Forderungsprogramm". Sie fordert u.a. die Einführung von SSB, 40 zusätzliche Kanäle, Gebührenfreiheitfür den CB-Funk sowie ein Hobbyfunk-Gesetz.
August 2000:
Die Einführung von Powerline verzögert sich. Obwohl der Bundesrat zugestimmt hatte, setzt die Bundesregierung die Rechtsverordnung, in der die PLC-Grenzwerte geregelt sind, nicht in Kraft. Sie weist die Regulierungsbehörde an, erst einmal zwei Umfragen zu Powerline zu starten. Die Auswertung wird bis zum Jahre 2001 dauern.
Team Elektronik ist jetzt auch mit einer eigenen Homepage online. Damit sind alle deutschen CB-Hersteller bzw. -Importeure im Internet präsent.
September 2000:
Halbjahresbilanz bei der RegTP: Die Behörde hat im ersten Halbjahr 2000 rd. 3500 neue CB-Frequenzzuteilungen erteilt und 19000 CB-Funk-Vorgänge bearbeitet.
Wirbel um den CB-Funk-Verband India Fox: Das Registergericht will wissen, wie viele Mitglieder die India Fox hat und wie sich der Vorstand zusammensetzt. Gerüchte um ein angebliches Abtauchen von India-Fox-Chef Dieter Löchter erweisen sich als gegenstandslos.
Die Deutsche Funk-Allianz (DFA) tagt in Freden (Niedersachsen). Auf der Tagesordnung stehen Berichte und Beratungen zur Rechtssituation des CB-Funks und zum Forderungsprogramm der DFA. Wegweisende Beschlüsse werden nicht gefaßt.
Die RegTP veröffentlicht eine neue "Allgemeinzuteilung" für LPD-Funkgeräte. Der Haken: Ab April 2001 dürfen nur solche 70-cm-LPD-Geräte neu in den Verkehr gebracht werden, die ein "Tastverhältnis" (Sende-Empfangsverhältnis) von 1:10 aufweisen. Die Industrie ist verwundert und weiß nicht, wie sie das realisieren soll. Das kann das Ende herkömmlicher LPD-Sprechfunkhandys bedeuten.
Oktober 2000:
Herbsttagung des DAKfCBNF in Fulda. Der AK Hessen beantragt den Austritt des DAKfCBNF aus dem europäischen Normungsinstitut ETSI. Die Delegierten beschließen, dass der Verband im Jahre 2001 aus ETSI austreten muß, wenn sich bis dahin kein Sponsor für die Mitgliedsbeiträge findet.
Ungläubiges Augenreiben bei den CB-Funkern: Die Homepage des DAKfCBNF geht nach mehr als einjähriger Wartezeit online. Es handelt sich dabei noch um eine Interiumslösung; die endgültige Version der Homepage soll später folgen.
November 2000:
CB-Funk-Messe "Rheintal Electronica" in Durmersheim: Vermutungen über rückläufige Besucherzahlen bestätigen sich nicht. Der CB-Funk scheint nicht so tot zu sein, wie oft behauptet wird.
Die RegTP bittet zur Kasse. Sie erhebt "EMV-Beiträge" für die Ermittlung und Beseitigung von Funkstörungen, rückwirkend ab August 1996. Betroffen sind CB-Funker, die drei oder mehr Geräte angemeldet haben. Die Behörde sagt, dass sie die Beiträge erst jetzt einziehen kann, weil sie einen wichtigen Gerichtsprozeß abwarten mußte und weil erst jetzt Rechtsklarheit geschaffen ist.
Diese Aussage erweist sich wenige Wochen später als falsch. Das Bundesverwaltungsgericht entscheidet, dass die EMV-Beitragsverordnung rechtswidrig ist. Die RegTP stoppt daraufhin die Einziehung der EMV-Beiträge und hebt bereits ergangenene Beitragsbescheide auf.
Damit ist die Sache nicht vom Tisch. Die Behörde erklärt, dass eine neue Beitragsverordnung erarbeitet wird. Im nächsten Jahr will sie erneut EMV-Beiträge erheben.
RegTP-Chef Scheurle nimmt seinen Hut und geht zum Jahresende in die Privatwirtschaft. Bis zur Bestimmung eines neuen Präsidenten in Frühjahr 2001 übernimmt Vizepräsident Kurth die Geschäfte.
Dezember 2000:
Die tschechische Telekommunikationsbehörde gibt 80 Kanäle für den dortigen CB-Funk frei. Die Frequenzen sind dieselben wie in Deutschland. Es ist nur FM erlaubt, die Sendeleistung darf 4 Watt nicht überschreiten.
Überraschendes Bonbon der RegTP zum Weihnachtsfest: Die Behörde senkt rückwirkend die Frequenznutzungsbeiträge. Für das Jahr 2000 müssen die CB-Funker nur noch 35 DM bezahlen, im Jahr 2001 beträgt der Beitrag 27 DM (bisher 54 DM/Jahr).
- wolf -
© FM-FUNKMAGAZIN
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